Bild: ARD/Klaus GörgenWenige Wochen vor dem Start von "Schmidt & Pocher" meldete sich Harald Schmidt nach einer längeren Interview-Pause in der "Zeit" zu Wort - und präsentierte sich im Hinblick auf das Fernsehen als völlig lustlos. Immerhin: Eine allzu lange "kreative Pause" mit völligem Nichtstun wie nach seinem Ausstieg bei Sat.1 will er auch nicht mehr machen.

Er habe Arbeit aber zu lange mit Fernsehen gleichgesetzt, so Schmidt. Viel lieber arbeite er jetzt auf der Theaterbühne. "Solange das Fernsehen noch läuft, ist das ganz nett, aber ich möchte nicht mehr 160 Sendungen im Jahr machen. Mir reichen 22", so Schmidt, der künftig gemeinsam mit Oliver Pocher nur noch eine Sendung pro Woche co-moderieren wird. Die eingeplanten langen Pausen brauche er, "um vom Fernsehen zu entgiften. Es ist quälend."


Die steigende Kritik an seiner Late Night im Ersten habe ihn kalt gelassen. "Das war völlig okay. Ich hab einfach gesagt: Holt euch doch 'nen Besseren. Ich war auch schon so oft gut, und da habt Ihr nicht geguckt." Er empfinde inzwischen ein "Leck-mich-am-Arsch-Gefühl". 

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Schmidt, der derzeit am Staatstheater Stuttgart für seinen autobiografischen Liederabend "Elvis lebt. Und Schmidt kann es beweisen" mit dem Ensemble des Theaters probt, findet auch die Arbeitsatmosphäre am Theater besser. "Es ist toll. Es bedeutet, mit Leuten zu arbeiten, die ihren Job können. Im Fernsehen gilt ja doch eher: Er kann nichts, könnte aber Kult werden."  Im Theater fuße alle Arbeit auf einer großen Tradition, im Fernsehen dagegen säßen immerzu ein paar Leute um ein leeres Blatt und erfänden "neue Konzepte". Schmidt: "Sie fragen sich: Ah, ob das die Masse so versteht? Darum habe ich mich nie gekümmert! Und mittlerweile ist es mir vollständig egal. Die Masse hat doch genug, das sie versteht!"