Logo: DuMont SchaubergDie deutschen Zeitungsverlage rüsten sich gegen einen Angriff durch kostenlose Tageszeitungen. Verschiedene Unternehmen sollen dem Vernhemen nach derzeit die Etablierung von Gratis-Blättern im deutschen Markt planen, was den hiesigen Verlagen mit ihren Kaufzeitungen schwer zu schaffen machen dürfte. "Es ist jetzt nicht mehr die Frage ob, sondern nur noch wann der nächste Versuch einer Gratiszeitung in Deutschland gestartet wird", zitiert das "Handelsblatt" ein an einem entsprechenden Projekt Beteiligten in seiner Dienstags-Ausgabe. Von wem genau der nächste Versuch mit den Gratisblättern ausgehen soll, ist nicht bekannt.

Im Jahr 1999 entfachte der Schibsted Verlag in Köln einen Zeitungskrieg mit der kostenlos verteilten Zeitung "20 Minuten", gegen die sich der regionale Platzhirsch DuMont Schauberg und der Axel Springer Verlag mit Gegenprodukten erfolgreich zur Wehr setzten. Seitdem haben sich die Verlage für einen weiteren Angriff durch kostenlose Publikationen, die bereits im benachbarten Ausland die Zeitungsmärkte in Bewegung bringen, gewappnet. "Wir können innerhalb von wenigen Tagen mit einer eigenen Gratis-Zeitung kontern", sagt eine Sprecherin des Springer-Verlags dem "Handelsblatt".
 


"Sollte in einem der Verbreitungsgebiete der Partnerverlage eine Gratiszeitung erscheinen, so können wir jederzeit darauf reagieren", sagte auch Konstantin Neven DuMont, vom Verlag Du Mont Schauberg, der sich ebenso wie die WAZ-Gruppe auf eine veränderte Marktsituation einstellt. Der deutsche Zeitungsmarkt sei so attraktiv, dass er Investoren aus dem Ausland zwangsläufig anlocke, erklärte eine Sprecherin des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger im "Handelsblatt". Bei Springer heiße es, jeder Tag ohne Gratis-Zeitung sei ein guter Tag.