Bild: WDR/SachsMonika Piel, Intendantin des WDR, will die Fachredaktionen in Hörfunk und Fernsehen zusammenlegen. Das sagte sie in einem Interview mit der "tagezeitung". Dabei plane sie allerdings nicht die "eierlegende Wollmichsau", also Redaktionen, die beide Medien gleichermaßen bedienen können, sondern die bessere Nutzung der thematischen Kompetenz der Redakteure. "Wenn sich unsere Wirtschaftredaktionen im Radio und im Fernsehen mit dem Thema Rente befassen, sollen sich die Kolleginnen und Kollegen in Zukunft stärker miteinander abstimmen", sagte Piel der "taz". Derzeit arbeite man an einem entsprechenden Konzept.

Die neue Struktur soll allerdings nicht einen integrierten Newsroom wie bei den britischen Kollegen beinhalten, den alle Inhalte für beide Mediengattungen zentral durchlaufen. "Das machen wir auf keinen Fall. Ich habe mir das BBC-Modell angeschaut - ich halte es nicht für die beste Lösung", so Piel. Das liege vor allem daran, da sich jedes der Angebote des WDR an unterschiedliche Zielgruppen richte und eine eigene Handschrift trage. "Die Bereiche kooperieren miteinander aber an eine vollständige Integration wie bei der BBC denke ich nicht", sagte sie. Die Überlegungen die beiden Medien enger miteinander zu verzahnen ist innerhalb der ARD nicht neu. Der RBB plant bereits, in Zukunft die Fernseh- und Hörfunk-Direktion zusammenzulegen.
 


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Nach wie vor hält Piel am Ausstieg der ARD aus dem Programm-Sponsoring für alle Inhalte mit Ausnahme des Sports fest. "Allerdings nehme ich auch die Argumente der Anstalten, die gegen einen Ausstieg sind, ernst. Nicht jedes ARD-Mitglied kann den Verzicht auf Sponsorin-Einnahmen so leicht wegstecken wie der WDR als größter ARD-Sender", sagte Piel der "taz".