Grafik: VDZDie Herbstumfrage des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) prognostiziert für dieses Jahr bei den Zeitschriftenverlagen eine insgesamt stabile Entwicklung. 46 Prozent der Verlage rechnen damit, über dem Ertragsniveau von 2006 zu liegen. Damals hatte die Branche insgesamt 7,6 Milliarden Euro umgesetzt, 1,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Dass man keine freudigeren Nachrichten überbringen kann liegt nach Ansicht des VDZ-Geschäftsführers Wolfgang Fürstner an den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. "Leider geht der gesamtwirtschaftliche Aufschwung noch an den privaten Haushalten vorbei", so Fürstner. Mehrwertsteuer und Inflation hätten für ein "zurückhaltendes Konsumklima" gesorgt. Auch die "gebremste Entwicklung" der Anzeigen- und Vertriebserlöse sei darauf zurückzuführen.


Wachstum erwarten die Zeitschriftenverlage nun vor allem aus dem Online-Bereich. 57 Prozent der Unternehmen glauben, dass 2008 hier ihre Umsätze über denen von 2007 liegen werden. Bis 2010 soll sich der Umsatzanteil des Online-Geschäfts bei den Zeitschriftenverlagen von 4,6 Prozent im Jahr 2006 auf über 12 Prozent erhöhen. 52 Prozent glauben aber auch, dass die Anzeigenerlöse 2008 wieder steigen werden. Bei den Vertriebserlösen blicken nur 39 Prozent der Verlage optimistisch in die Zukunft. 

Sorge bereitet den Zeitschriftenverlegern indes vor allem die EU. Die jüngsten Planspiele der EU-Kommission, den Mehrwertsteuersatz für Zeitschriften und Zeitungen zu erhöhen, lehnen die VDZ-Mitglieder wie zu erwarten ab. "Richtig wäre stattdessen, zur Sicherung der Pressefreiheit und -vielfalt den Mehrwertsteuersatz wie in Großbritannien auf Null zu reduzieren", so VDZ-Geschäftsführer Fürstner. Auch die Pläne des EU-Parlaments, bei Auto-Anzeigen 20 Prozent der Werbeflächen für inweise zu Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß verwenden zu müssen, sieht die Branche als "Gefährdung der wichtigsten Finanzierungsquellen der freien Presse". Erneuert wurde auch die Kritik an den den Expansionsplänen der öffentlich-rechtlichen, gebührenfinanzierten Sender im Web, die zunehmend zur Konkurrenz würden.