Foto: PhotocaseDie erwartete positive Auswirkung der anspringenden Konjunktur auf den deutschen Fernsehmarkt ist laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagsausgabe) ausgeblieben. Demnach sollen sich vor allem die großen Markenartikler in den vergangenen drei Monaten mit den Werbebuchungen stark zurück gehalten haben. Der Bericht bezieht sich auf inoffizielle Verlautbarungen aus der Branche. "Der Oktober war in der Tat scheußlich", zitiert das Blatt einen Mitarbeiter eines TV-Konzerns.

Offizielle Stellungnahmen der beiden großen Sendergruppe RTL und ProSiebenSat.1 gibt es in diesem Zusammenhang nicht. Wie die "SZ" weiter berichtet, müssten die Erwartungen der Sender, die in diesem Jahr mit einem leichten Wachstum ihrer Einnahmen gerechnet haben, ihre Prognosen revidieren, sollte der Trend anhalten.
 


Abzuwarten bleibt derzeit auch, wie sich die neuen Preismodelle der beiden großen Vermarkter IP Deutschland (RTL) und SevenOne Media (ProSiebenSat.1) auf die Buchungen auswirken. Aus der Branche war bislang zu hören, dass die beiden unterschiedlichen Modelle von den Werbetreibenden als zu kompliziert empfunden würden, weshalb ein beträchtlicher Teil der Werbeausgaben auf kleinere Sender mit eigenem Vermarkter verlagert werden könnten.
 
Die Sendergruppen hatten neue Buchungsmodelle vorgelegt, nachdem sie eine vom Bundeskartellamt festgesetzte Geldbuße zahlen mussten, da man zwischen beiden Unternehmen Absprachen und die Ausnutzung einer marktbeherrschenden Stellung vermutete.