Bild: SWR/Rafael KrötzWenn im kommenden Jahr auch die Sender der ARD ihre online verfügbaren Programminhalte in einer gemeinsamen Mediathek bündeln, werden dort die meisten Fiction-Produkte des Ersten vorerst nicht zu finden sein. Das sagte Peter Boudgoust, Intendant des für die Mediathek federführenden SWR in einem Interview mit dem "Tagesspiegel".

"Bei fiktionalen Inhalten erschwert uns die Rechtesituation vielfach eine nachhaltige Ausstrahlung in der Mediathek. Deshalb wird es zum Start weder 'Verbotene Liebe' noch den 'Tatort' geben. DIe ARD wird die Nutzung von Serien in der Mediathek aber zu einem späteren Zeitpunkt erproben", sagte Boudgoust. Die Bereitstellung von Filmen und Serien im Internet stellt in der Regel einen zusätzlichen Kostenfaktor dar.
 


Mit einzelnen Serien ist die ARD allerdings bereits schon heute im Internet vertreten. So lassen sich zum Beispiel einzelne Folgen der Reihen "Rote Rosen" und "Lindenstraße" online abrufen. Eine Liste der bereits jetzt verfügbaren ARD-Inhalte im Netz ist unter www.daserste.de/interaktiv/videos.asp zu finden.

Boudgoust betonte abermals, dass es sich bei der Mediathek der ARD nicht um die Etablierung eines komplett neuen Angebots handele, sondern vielmehr um die Bündelung der bereits im Internet vertretenen ARD-Angebote auf einer gemeinsamen Plattform. Dazu wird auch die technische Qualität der verschiedenen Angebote vereinheitlicht. "Die ARD-Mediathek kostet Gebührenzahler keinen Cent extra" beteuert Boudgoust.

Auch wenn sich der Start der ARD-Mediathek durch die Einführung des Drei-Stufen-Tests zur Abwägung des öffentlichen Nutzens der einzelnen Angebote leicht verzögert, hält Boudgoust an einem Startterimin Anfang des kommenden Jahres fest.