Logo: DFLAm 9. Oktober geschah das, was wenige Wochen zuvor kaum jemand für möglich gehalten hätte: Die DFL gab einen spektakulären Deal mit Leo Kirch bekannt. Sechs Jahre darf er die Bundesliga-Rechte vermarkten und garantiert der DFL im Gegenzug Einnahmen von insgesamt 3 Milliarden Euro.

Die Verwunderung war und ist groß, vor allem, weil Kirch mit dem Zusammenbruch seines Medienimperiums die DFL schon einmal in große finanzielle Nöte gestürzt hat. Doch zur Beruhigung hat die DFL eine Bankbürgschaft zur Voraussetzung gemacht. Auch das sorgte für Verwunderung: Welche Bank wäre wohl bereit, eine solche Bürgschaft für den einstigen Milliarden-Pleitier zu übernehmen, der sich immer noch im Rechtsstreit mit der Deutschen Bank befindet.


Rund zwei Monate später ist klar: Ganz so einfach ist es für Kirch und Co. offenbar tatsächlich nicht, eine willige Bank zu finden, die das Risiko übernimmt. Die Bankbürgschaft lässt jedenfalls weiterhin auf sich warten, wie das "Handelsblatt" berichtet - deutlich länger, als man das bei der DFL noch im Oktober angenommen hatte. Bis Ende Januar muss Kirch dem Bericht zufolge die Bürgschaft aber vorgelegt haben.

Wunschpartner Commerzbank ziert sich aber weiterhin. "Wir prüfen nach wie vor, ob wir ein Engagement eingehen", zitiert das "Handelsblatt" einen Sprecher der Bank. Nachdem inzwischen die Zeit knapp wird, werden auch Gespräche mit anderen Banken geführt - ob die allerdings bereits sind, auf das sicherlich lukrative, aber auch riskante Geschäft einzugehen, bleibt abzuwarten. 500 Millionen Euro pro Saison mit den TV-Rechten zu erlösen dürfte für Kirch in jedem Fall nicht leicht werden.

Die fehlende Bankbürgschaft bringt auch den Zeitplan der DFL durcheinander. Eigentlich sollte die Ausschreibung der Rechte ab 2009 noch im ersten Quartal dieses Jahres erfolgen. Weil der Deal mit Kirch aber nur zustande kommt, wenn tatsächlich eine Bürgschaft vorliegt, muss diese erst noch abgewartet werden. Laut "Handelsblatt" gehen inzwischen mehrere Clubs davon aus, dass sich die Vergabe ins zweite Quartal verschieben wird.