Foto: WDR / SachsUlrich Wickert möchte mit seiner Produktionsfirma UWP gerne im Rahmen der Drittveranstalter-Regelung Sendungen für RTL prodzieren und hat sich bei der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM) um diese "Sendezeit für unabhängige Dritte" beworben.

Er tritt damit in Konkurrenz zu Alexander Kluges dctp, das bislang diese Sendezeiten füllt und auch einziger weitere Bewerber ist für die fragliche Zeitschiene 1, die unter anderem die Zeit am Sonntag zwischen 22:15 Uhr und 23 Uhr aber auch am Mittwoch zwischen 22:15 Uhr und 22:45 Uhr umfasst. Insgesamt geht es um 120 Minuten pro Woche. Daneben gibt es noch eine zweite Sendezeitschiene, die unter anderem den Sendeplatz montags ab 23:30 Uhr umfasst. Dafür bewarben sich AZ Media, Die Formatschmiede, Janina Barchmann, Broadview TV und META Productions.

Die NLM wird nun die Zulassungsfähigkeit prüfen und diese dann mit RTL erörtern, um eine einvernehmliche Lösung zu treffen. RTL dürfte wohl an einer weiteren Zusammenarbeit mit dctp gelegen sein, schließlich produziert dctp auch "stern TV", das mittwoch hervorragende Quoten bei RTL holt. Sollte keine einvernehmliche Lösung zwischen RTL und der NLM zustande kommen, darf die NLM auch eigenmächtig einen Bewerber auswählen, dessen "Programm den größtmöglichen Beitrag zur Vielfalt im Programm des Hauptveranstalters RTL erwarten lässt". 

Hintergrund: Nach dem Rundfunkstaatsvertrag sind Privatsender mit mehr als 10 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum verpflichtet, Sendezeit an Dritte, die von diesem Sender unabhängig sind, abzugeben. Damit soll ein "zusätzlichen Beitrag zur Vielfalt in dessen Programm, insbesondere in den Bereichen Kultur, Bildung und Information" geleistet werden. RTL muss den Drittanbietern insgesamt 180 Minuten pro Woche zur Verfügung stellen.