Grafik: DWDL.de; Logo: ABCAls eines der ersten Networks hat ABC schon früher in dieser Woche die Weichen für die kommende TV-Saison gestellt und neun Serien mit einem Produktionsauftrag für die Saison 2008/09 bedacht. Damit herrscht Klarheit über die Zukunft recht frischer Serien wie „Dirty Sexy Money“, das „Greys Anatomy“-SpinOff „Private Practice“, den ambitioniertesten Neustart der Saison „Pushing Daisies“ und die Comedy „Samantha Who?“ mit der Serien-Tochter von Al Bundy, Christina Applegate, in der Hauptrolle. Den vier Serien wurde zunächst ein Produktionsauftrag für 13 Folgen erteilt. Weder „Pushing Daisies“ noch „Dirty Sexy Money“ und „Private Practice“ werden allerdings vor der Sommerpause zurückkehren.

Verlängert wurden auch einige ABC-Klassiker: „Brothers & Sisters“, „Desperate Housewives“, „Greys Anatomy“, „Lost“ und „Ugly Betty“ erhielten jeweils eine Bestellung einer kompletten Staffel a 22 Episoden. Eine Ausnahme ist „Lost“. Hier waren ursprünglich 16 neue Episoden pro Staffel vorgesehen, doch aufgrund der verkürzten Staffel in der aktuellen TV-Saison, könnten einige Folgen draufgelegt werden. Klar hingegen ist der „Lost“-Fahrplan für den Rest der aktuellen TV-Saison: Fünf weitere Episoden sollen in Kürze produziert und ab Ende April/Anfang Mai ausgestrahlt werden.

Derzeit liegen acht Folgen der vierten Staffel vor, wovon zunächst sieben gezeigt werden. Die achte Folge soll zusammen mit den noch zu produzierenden fünf neuen Episoden ab Ende April/Anfang Mai ausgestrahlt. Zwischen beiden Teilen der aktuellen Staffel wird es somit zu einer Ausstrahlungspause von etwa vier Wochen kommen. Für die finalen Folgen soll „Lost“ am Donnerstagabend dann auf den 22 Uhr-Sendeplatz rutschen. Um 21 Uhr programmiert ABC dann neue Folgen von „Grey‘s Anatomy“, zuvor um 20 Uhr neue Folgen von „Ugly Betty“, dass ebenfalls noch in dieser Saison mit neuen Folgen auf den Bildschirm zurückkehrt.

Mit „Boston Legal“ besitzt ABC eine der wenigen, wenn nicht die einzige US-Serie, die es in der vom Streik gezeichneten TV-Saison 2007/08 noch auf eine volle Staffel mit 22 Folgen bringen könnte. 14 Episoden sind bereits gedreht und acht weitere sollen bereits ab kommenden Mittwoch gedreht werden. Damit wäre „Boston Legal“ eine der Serien, die die Produktion nach dem Streik wieder aufnehmen - und in dieser historischen Fernsehsaison das Unmögliche möglich machen könnte.
 


Auch „Desperate Housewives“, „Brothers & Sisters“ und die halbstündige Comedy „Samantha Who?“ sollen noch im Frühjahr mit weiteren Episoden vor der Sommerpause auf Sendung gehen. Einen genauen Zeitplan dafür hat ABC allerdings noch nicht kommuniziert. Anders als CBS und NBC hat sich „The Alphabet“, so der gängige Spitzname in den USA, bislang abgesehen von der Serien-Bestellung für die nächste Saison nicht offiziell um Fahrplan der kommenden Monate geäußert. So ließen sich auch zur Zukunft der Krimiserie „Women Murderers Club“ bis jetzt leider keine verlässlichen Informationen bekommen. Außer Frage stand hingegen unabhängig vom Streik das endgültige Aus für drei Neustarts der aktuellen Saison: „Big Shots“ sowie die peinliche Comedy „Cavemen“ (basierend auf US-Werbespots einer Versicherung) und „Carpoolers“ werden nicht fortgesetzt.

Auswirkungen für unsere Sender:

Abgesehen von eingekauften aber noch nicht ausgestrahlten Rechten an einigen Serien, zeigen VOX und ProSieben derzeit ABC-Serien. Die bisherige Durchprogrammierung von „Boston Legal“ hat VOX Ende Januar mit dem Ende der dritten Staffel beendet. Durch die schnelle Wiederaufnahme der Produktion der vierten Staffel und die Zusage einer weiteren Saison „Boston Legal“ ist der Nachschub gesichert. ProSieben hat mit den „Desperate Housewives“, „Greys Anatomy“ und „Private Practice“ größere Probleme. Alle drei Serien starteten erst am vergangenen Mittwoch mit neuen Folgen der durch den Streik verkürzten aktuellen Staffeln. Eine durchgehende Programmierung ist damit u.a. auch wegen der Synchronisierung schwierig. In der Vergangenheit teilte ProSieben die Ausstrahlung einer Staffel allerdings schon mehrfach in zwei Hälften. Das gleiche Verfahren dürfte auch diesmal zur Anwendung kommen.