Die Sparmaßnahmen im vergangenen Sommer und der Rauswurf des damaligen Anchors Thomas Kausch versetzten den Sat.1-Nachrichten im vergangenen Jahr einen gewaltigen Image-Dämpfer, wie sich auch bei der großen Nachrichtenumfrage von DWDL.de und "Gong" wieder zeigte. Dort bekam die Nachrichtensendung des Berliner Senders durchgehend schlechte Noten.

Seit vergangener Woche nimmt Sat.1 nun mit Peter Limbourg als neuem Anchor und auf dem neuen Sendeplatz um 20 Uhr wieder einmal neu Anlauf, um wieder Kompetenz im Nachrichtenbereich aufzubauen. Tatsächlich kommen die neuen "Sat.1 Nachrichten" seriös daher; auf allzu viele bunte Meldungen wird verzichtet. Das Presse-Echo fiel überraschend positiv aus. Gerade in dieser Zeit, in der die Zuschauer wieder Vertrauen zu den Sat.1-Nachrichten fassen sollen, kommt eine Panne wie am Dienstagabend zum denkbar unglücklichen Zeitpunkt.

Gegen 19:50 Uhr blendete der Sender während des "Sat.1-Magazins" ein Laufband mit der vielversprechenden Ankündigung "Brücken-Täter von der A29 gefasst. Mehr dazu in den Sat.1 Nachrichten!" ein. Es dürfte einige Zuschauer zum Dranbleiben für die nachfolgenden Nachrichten bewegt haben. Das Problem: Weder deutete zu diesem Zeitpunkt etwas darauf hin, dass der "Brücken-Täter" gefasst sei, noch gibt es bis heute überhaupt nur eine heiße Spur zum Täter, wie es bei der Polizei heißt. 

Screenshot: DWDL.de

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Wie konnte es also zu der irreführenden Einblendung kommen? Eine Sat.1-Sprecherin begründete die Panne auf Anfrage des Medienmagazins DWDL.de damit, dass vom Sat.1-Dienstleister PSP (ProSiebenSat.1 Produktion) verschiedene dieser sogenannten Crawls im Vorfeld vorbereitet und mit einer ID versehen würden. Diese würden dann bei Bedarf eingeblendet, um schnell auf Entwicklungen reagieren zu können. Am Dienstag sei es dabei zu einer Fehlzuordnung der ID gekommen. Wieso aber überhaupt ein Crawl mit diesem Wortlaut vorbereitet wurde ist fraglich: Die Polizei hatte gestern am frühen Abend nach eigenen Angaben nicht einmal eine heiße Spur.