Bild: rbb/ErnstEigentlich läuft es für den "Scheibenwischer" nicht schlecht. Die Zuschauerzahlen am späten Donnerstagabend stimmen und liegen deutlich höher als das, was "Schmidt & Pocher" auf diesem Sendeplatz erreicht. Und doch wurde die Sendung unverhofft zur Baustelle für die produzierenden ARD-Sender BR und RBB.

Erst im Februar hatte überraschend Richard Rogler, der seinerseits erst Mitte 2006 als Ersatz für den im Streit geschiedenen Georg Schramm zum Team der Sendung stieß, seinen sofortigen Abschied bekanntgegeben, nun ist auch noch der Ausstieg von Bruno Jonas offiziell. Jonas wird nur noch bis Ende des Jahres beim "Scheibenwischer" auftreten.

Der einzige Verbliebene wird dann Mathias Richling sein. Doch wie es dann genau weitergehen soll, ist derzeit unklar, war die Sendung nach Dieter Hildebrandts Abgang doch eigentlich als Ensemble-Sendung angelegt. Die Münchener "Abendzeitung" zitiert BR-Unterhaltungschef Thomas Jansing mit den Worten "Die Frage wird wohl sein, ob der ,Scheibenwischer’ überhaupt seinen Ensemble-Charakter behalten wird". Noch habe man jedenfalls nicht mit der Suche nach einem Nachfolger für Bruno Jonas begonnen. Denkbar sei auch, dass die Sendung mit "ständigen Gästen" fortgeführt werde, so ein RBB-Sprecher gegenüber der "Abendzeitung". 

Wie es mit dem "Scheibenwischer" weitergeht ist ebenso unklar wie die TV-Zukunft von Bruno Jonas nach seinem angekündigten TV-freien Jahr 2009. Gegenüber der "FAZ" wollte er eine Rückkehr zum "Scheibenwischer" nicht ausschließen, gegenüber der "Abendzeitung" sagte er, er wolle mit BR und RBB neue satirische Formate entwickeln. Wie genau es mit dem politischen Kabarett im Ersten ab dem kommenden Jahr weitergehen wird, ist derzeit in jedem Fall unklar.