Foto: PixelquelleLaut einem Bericht des "Handelsblatt" vom Dienstag steht das Bundeskartellamt der derzeitigen Vermarktungssituation der Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga kritisch gegenüber, da man in der geplanten Praxis eine Einschränkung des Wettbewerbs auf dem Fernsehmarkt sehe. Wie die Zeitung berichtet, neige die Wettbewerbsbehörde dazu, den Vertrag zwischen Leo Kirch und der Liga teilweise zu Fall zu bringen. Das habe das Blatt von Beteiligten erfahren.

Klar ist derzeit, dass das Kartellamt die geplante neue Vermarktungssituation unter die Lupe nimmt. Gemeinsam mit Medienmogul Kirch will die Liga die Live-Übetragung der Spiele im Bezahlfernsen mit einem eigenen Sender besorgen, den der meistbietende in sein Programmpaket aufnehmen kann. Eine eigene Live-Berichterstattung ist den Käufern der Rechte dann nicht möglich - lediglich flankierend kann auf eigenen Kanälen eigenes Programm gestaltet werden. Das gefällt Bezahlsender Premiere, der derzeit die Rechte in Sublizenz des gescheiterten Anbieters Arena hält, gar nicht.
 


Noch ist das Kartellamt dabei, sich ein Bild von der Situation zu verschaffen. Derzeit läuft eine Befragung unter den Marktteilnehmern. Bis zum 24. April sollen Kabelnetzbetreiber, Fernsehfirmen und Telekommunikationsanbieter ihre Einschätzung der Situation zu Protokoll geben. Dadurch verzögert sich die aktuelle Ausschreibung der Rechte für die Spielzeiten ab 2009/10.

Selbst wenn das Kartellamt keine Einwände an der Vereinbarung zwischen Kirch und der Liga haben sollte: Ins Schlingern bringen könnte sie die neuen Partner doch, denn der Zeitverzug bedeutet bares Geld. 500 Millionen Euro hat Kirch der Liga pro Spielzeit garantiert. Je länger die Uhr tickt, desto weniger werden die Interessenten bereit sein zu zahlen. "Wir erwarten eine Entscheidung bis zum Sommer. Sonst müssen wir die Rechte neu bewerten", sagte Premiere-Sportvorstand Carsten Schmidt dem "Handelsblatt".