
Das Mehrfamilienhaus am Bahnstift ist im Moment der Firmensitz, von dem eine neue TV-Revolution ausgehen soll. Das „Seh- und Hörbedürfnis eines Massenpublikums“ will Rainer Popp mit seinem Sender treffen. Noch immer ist allerdings unklar, mit welchen Inhalten, die über die zahlreichen Versuche in den Nischen der hinteren Programmplätze hinausgehen könnten, er das Publikum erreichen will.
„Fernsehen für die Genration Dutschke“ will Popp machen, der dafür eigens schon ein hochherrschaftliches Studio in Auftrag gegeben hat, das sich auf der Internetseite des Senders begutachten lässt. Doch mit dem Bau wartet Popp noch ab, bis die Finanzierung für seinen Sender steht. Denn so ambitioniert und schräg, wie seine Pläne wirken mögen, so schwierig scheint es zu sein, einen Geldgeber zu finden.

Fragt man Popp und seine Weggefährten, woran es denn liegt, dass Tele Veronika noch immer auf sich warten lässt, so ist zu hören, die internationale Finanzkrise sei Schuld. Wegen ihr käme zu wenig Kapital über die Börse. Auch institutionelle Anleger täten sich schwer. Vielleicht liegt es aber auch schlicht an dem nicht klar erkennbaren Konzept des Senders, dessen Inhalte sich derzeit nur erahnen lassen. Alles, was Popp bislang verraten wollte: „Wenn wir nicht etwas anders machen als die anderen, gibt es keinen Grund, uns einzuschalten“.
Doch solange noch kein Cent auf dem Tele Veronika-Konto eingegangen ist, bleibt der Sendestart weiter fraglich. Derzeit ist Popp bemüht, die für die Finanzierung notwendigen Sicherheiten aufzubringen. Popp hofft, dass die Finanzierung im Mai steht. Eine Lizenz der Landesmedienanstalt sei dann nur noch eine Formsache, sagt er. Die NLM sagt das nicht. Auch wenn man dort in der Finanzierung derzeit den größten Hinderungsgrund für eine Lizenz-Verweigerung sieht, so sei dieser „Automatismus so nicht herstellbar“, wie eine Sprecherin dem Medienmagazin DWDL.de sagte. Auch in anderen Bereichen gebe es noch Nachbesserungsbedarf.