Logo: DFLSeit die DFL den Überraschungscoup mit der DFL bekanntgegeben hat, die der Liga Einnahmen von im Schnitt 500 Millionen Euro pro Saison für die nächsten sechs Jahre garantiert, läuft die Gerüchteküche auf Hochtouren. Kaum eine Woche, in der nicht irgendein Medium neue, skandalöse Details über die Pläne von DFL und Kirch herausgefunden haben will, meist wenig schmeichelhaft für die Liga - Aufreger verkaufen sich eben besser.

Am Dienstag war nun die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" an der Reihe, die Einblick in ein "vertrauliches Schreiben" des Kartellamts hat, in dem unter anderem auch die "Grundsätze der Vermarktung der Medienrechte an den Meisterschaftsspielen der Bundesliga" aufgeführt sind, wie die DFL sie sich vorstellt. Das klingt spannend und geheim - ist es aber nicht.

Denn neu ist an den Informationen nichts. Dass Fans der "Sportschau" bangen müssen, wie die "FAZ" titelt, kann nach den monatelangen Diskussionen diesmal und schon vor der letzten Rechtevergabe nun wirklich niemand mehr überraschen. Es gibt ein Rechtepaket, dass die "Sportschau" weiter am Samstagvorabend ermöglichen würde, ein anderes sieht eine Zusammenfassung erst am späteren Abend vor - wie die DFL das schon unzählige Male selbst bestätigt hat und Premiere immer wieder fordert. Auch bei der letzten Rechtevergabe war das schon nicht anders.

Auch dass es Überlegungen gibt, künftig einzelne Spiele zu anderen Zeiten anzupfeifen und so mehr Einzel-Live-Übertragungen zu ermöglichen, für die die Rechtekäufer dann auch mehr Geld zahlen sollen, ist weder neu noch überraschend, sondern schon unzählige Male thematisiert.

Schon im Oktober 2007 schrieb DWDL.de auch über "Das drohende PayTV-Chaos der Bundesliga". Hintergrund: Die Liga bietet nicht mehr nur das eine, große Bundesliga-Rechtepaket an, für das als Interessent derzeit wohl nur Premiere in Frage kommt, sondern auch einzelne, kleinere Pakete. So können etwa IPTV-Anbieter oder Kabelnetzbetreiber die Rechte nur für ihren Bereich kaufen und kommen damit deutlich billiger. Die DFL hat das bereits im vergangenen Herbst bestätigt - nicht ohne den Hinweis, dass es Premiere natürlich auch möglich sei, alle Rechte zu erwerben und somit weiter alleiniger Anbieter zu bleiben. Zumindest, wenn man entsprechend viel Geld bietet.

Mehr zum Thema

Es ist ein schönes Thema für alle Medienjournalisten. Weil bislang schlicht keine Entscheidungen gefallen sind, kann man jede Woche eine neue Spekulation in den Ring werfen, wie es mit den Bundesliga-Rechten wohl weitergeht - und das, wie man sieht, ohne dass man dafür neue Informationen bräuchte. Angesichts dessen behält sich auch DWDL.de vor, demnächst einfach eine eigene Spekulation zu lancieren, falls die Themenlage mal wieder allzu dünn ist. Zitiert wird man damit in jedem Fall immer gern.