
In der aktuellen IVW-Analyse für das erste Quartal 2008 kam "Bild" auf etwas mehr als 3,3 Millionen verkaufte Exemplare und fuhr gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Minus von 118.775 Exemplaren ein, was 3,4 Prozent ausmacht. Seit dem Jahr 2000 ging die verkaufte Auflage insgesamt um rund eine Million Exemplare zurück.
Für wichtiger als die Anzahl der tatsächlich verkauften Exemplare erachtet Diekmann nun die Reichweite - denn da sieht die Entwicklung deutlich besser aus. "Wir haben eine der höchsten Reichweiten seit Gründung der Zeitung, den mit Abstand größten Marktanteil und in den vergangenen Jahren mit der Zeitung so viel verdient, wie nie zuvor", sagte Diekmann dem "journalist". Die Reichweite der "Bild" liegt derzeit bei 11,6 Millionen Lesern. Damit erreicht die Zeitung rund eine halbe Million mehr Menschen als 2000. Die Zukunft sehe man bei "Bild" weniger als Frage des Informationsträgers, sondern als Frage von Inhalt und Reichweite.
Als weiteren Grund für die schwindenden Auflagen gibt Diekmann die zunehmende Konkurrenz an. So gingen die Auflagenverluste einher mit dem Markteintritt neuer Titel. "Dass die Auflagen der großen Titel sinken ist daher einfache Mathematik", so der Chefredakteur. Nach wie vor sieht Diekmann die Meinungsmacht seiner Zeitung ungebrochen. So seien alle großen gesellschaftspolitischen Themen erst durch "Bild" zur öffentlichen Debatte geworden. "Dagegen kann ich mich nicht an einen einzigen 'Spiegel'-Titel der letzten Zeit erinnern, der irgendeine Diskussion angestoßen hätte", sagte Diekmann.