Foto: APSEigentlich hätte es am Wochenende nicht zu dem erneuten Kopierschutz bei ProSieben und Sat.1 kommen dürfen: Schon vor drei Wochen berichtete das Medienmagazin DWDL.de über das gleiche technische Problem. Schon vor drei Wochen wurde der Fehler beim Uplink des Programms lokalisiert - aber offenbar nicht beseitigt. So sorgte der Kopierschutz bei ProSieben und Sat.1 auch an diesem Wochenende wieder für Schlagzeilen.

Betroffen waren Programme die in 16:9 ausgestrahlt wurden. Wer diese auf analogem Wege aufzeichnen wollte - also etwa mit dem internen Tuner eines DVD- oder Festplattenrekorders - hatte am Wochenende Pech. Die Geräte verweigerten die Aufnahme mit einem Fehlerhinweis a la „Dieser Inhalt ist kopiergeschützt“. Ausgestrahlt wurde der Kopierschutz via Wide Screen Signaling (WSS) über die vertikale Austastlücke. Auf diesem Wege werden z.B. auch die Teletext-Angebote oder EPG-Daten übertragen.

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Doch nach Angaben von ProSieben-Sprecherin Susanne Lang gab es beim Dienstleister APS, einer Tochter von SES Astra, erneut ein Problem mit dem Wide Screen Signaling, das entsprechend ausgerüsteten Fernsehgeräten bei Sendungen im 16:9-Format automatisch die Umschaltung des Bildformats signalisieren soll. Mitgesendet wurde aufgrund eines fehlerhaften Gerätes dabei auch erneut der Kopierschutz. Betroffen war nur das analoge Signal, die Aufnahme vom digitalen Signal war problemlos möglich. Ebenso blieben altmodische VHS-Recorder von dem Problem verschont - sie können das WSS-Signal gar nicht erst verarbeiten.
 


Aufgrund der erneuten Panne waren so am Wochenende Sendestrecken bzw. einzelne Serien bei ProSieben und Sat.1 betroffen, die in 16:9 ausgestrahlt wurden. Darunter fielen die Comedys am Samstagnachmittag bei ProSieben, aber auch „Navy CIS“ bei Sat.1 oder die Wiederholung der „Desperate Housewives“ am Sonntag bei ProSieben. Soweit liegen dem Medienmagazin DWDL.de Bestätigungen vor.

Noch einmal soll es zu dieser Panne nicht kommen, versichert ProSieben-Sprecherin Susanne Lang. Es habe bereits ernste Gespräche zu dem Thema gegeben. Der technische Dienstleister, die SES Astra-Tochter APS, werde das fehlerhafte Gerät austauschen. Bei APS war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Liegt die Ursache für den Kopierschutz somit tatsächlich im fehlerhaften Uplink des Programms durch APS, wäre eine andere Theorie widerlegt, wonach ProSiebenSat.1 mit der Verhinderung von Privataufnahmen die Nutzung von eigenen Video-On-Demand-Angeboten stärken will und bzw. oder durch die Verhinderung von Privataufnahmen, die Lizenzkosten für US-Serien drücken will.