Logo: BRDer Bayerische Rundfunk hat Finanzsorgen: Einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge sollen die Fernsehredaktionen den Produktionsetat im ersten Halbjahr um mindestens zehn Millionen Euro überzogen haben. Nun muss in den kommenden Wochen und Monaten kräftig gespart werden.

Bereits beschlossen ist nach Beratungen durch McKinsey dem Bericht zufolge eine Reorganisation. Demnach wird die Fernsehproduktion aus der Fernsehdirektion herausgelöst und in der neuen "Produktions- und Technikdirektion" angesiedelt. So solle künftig verhindert werden, dass mehr Geld als im Budget geplant ausgegeben wird.

Kurzfristig sind aber weitere Maßnahmen nötig, um das Finanzloch zu stopfen. BR-Sprecher Rudi Küffner sagte der "SZ", Fernsehdirektor Gerhard Fuchs hole derzeit Sparvorschläge bei allen Programmbereichs- und Redaktionsleitern ein. Schließlich solle bis Jahresende wieder die "schwarze Null" erreicht sein. Nicht gespart werden solle in jedem Fall aber an der Berichterstattung über die bayerische Landtagswahl im Herbst.

Dafür trifft es andere Bereiche: Laut "SZ" will der BR allein bei der Sportberichterstattung 3 Millionen Euro einsparen. Erstes Opfer: "Blickpunkt Sport", das sehr kurzfristig in eine nicht geplante Sommerpause geschickt wurde. Offiziell heißt es auf der Internetseite des "BR", "Blickpunkt Sport" entfalle aufgrund der EM - allerdings war die auch schon länger im Voraus abzusehen. Die Sommerpause dauert bis 11. August, erst zur neuen Bundesliga-Saison wird sich das BR-Sportmagazin zurückmelden. Dem "SZ"-Bericht zufolge droht auch den Politsendungen "Münchner Runde" und "Kontrovers" eine kurzfristige Zwangs-Pause. Beim BR war am Dienstagmorgen niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.