Foto: PremiereSchon zwei Monate vor dem Start der neuen Bundesliga-Saison bekommen Deutschlands Fußballfans den eskalierenden Streit zwischen Premiere und Unity Media zu spüren. Mehrfach wöchentlich liest man derzeit von Georg Koflers Versuchen, seinen Abonnenten weiterhin die Fussball- Bundesliga zu bieten. Weitestgehend unbeachtet blieb bislang, dass der Fußballfan schon vor der nächsten Bundesliga-Saison der Leidtragende der Konfrontation beider Unternehmen ist.

Während Satelliten-Kunden von Koflers PayTV-Angebot schon seit Jahresanfang das neue HD-TV-Angebot von Premiere empfangen können, blieb das hochauflösende Fernsehbild Kabelkunden bislang vorenthalten. Doch nun tut sich einiges im Kabelbereich: Kabel BW hat den Start der HDTV-Programme in dieser Woche bekanntgegeben, am Mittwoch zog nun auch der größte deutsche Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland nach.
 
Verträge über die Einspeisung des Premiere HD-Angebots mit Unity Media ("ish" und "iesy") liegen hingegen immernoch nicht vor - und das 24 Tage vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft. Nach DWDL-Informationen besteht bei Unity Media auch keinerlei Absicht, Premiere diesen Gefallen zu tun. Als Mutterfirma des neuen Bundesliga-Rechteinhabers Arena beäugt man zu kritisch das aus Unity-Sicht fragwürdige Vorhaben Premieres, auf Umwegen weiterhin die Bundesliga im PayTV zeigen zu wollen.

Selbstverständlich könne Premiere im Rahmen seiner derzeitigen Brandbreite sofort mit HDTV-Programmen auf Sendung gehen, so Unity Media-Sprecher Stefan Susbauer gegenüber DWDL. Bedeutet im Klartext: Wenn Premiere zehn andere eigene Sender abschaltet, wäre genügend Platz für drei HDTV-Kanäle. "Das ist keine Option", kommentiert Premiere-Sprecher Michael Jachan gegenüber DWDL und ergänzt: "Wir werden sicherlich keine Kanäle abschalten. Wir wollen unsere Abonnenten auch bei Unity Media mit einem zusätzlichen HDTV-Angebot erreichen." Vom Kabelnetzbetreiber gibt es keine Aussage zu zusätzlicher Bandbreite: Man "werde sich nicht zu laufenden Verhandlungen äußern."