Foto: DWDL
Das Kernthema des medienforum.nrw ist die Digitalisierung. Welchen Platz nimmt das ZDF bei dieser Entwicklung ein?

Die Rolle der Öffentlich-Rechtlichen ist hier eindeutig und selbstverständlich. Während sich die privaten kommerziellen Anbieter auf neue Geschäftsmodelle konzentrieren, um Geld zu verdienen, fällt die publizistische Verantwortung immer deutlicher den Öffentlich-Rechtlichen zu.

Die öffentlich-Rechtlichen als Gewinner der Digitalisierung?


Das Öffentlich-Rechtliche wird in meinen Augen eben immer wichtiger, weil sich die privaten Sender immer mehr von den verantwortungsvollen Inhalten verabschieden. Wir konzentrieren uns auf den publizistischen Anspruch des Fernsehens und tun dies umso intensiver je mehr die Privaten nur noch Gewinnquellen suchen.

Und dafür sehen Sie sie auch Rückendeckung aus der Politik?

Noch vor wenigen Jahren hätte man hier auf dem Podium seitens der Landesregierung NRW versucht uns zurecht zu weisen, zurecht zu kürzen, zurecht zu regulieren. Heute heißt es mit breiter Brust: "Ja wir brauchen Euch". Die Aufgabe nehmen wir bei der Digitalisierung erst recht mit Freude an.

Das klingt nach völliger Gelassenheit beim Thema Digitalisierung...


Wir sind unaufgeregt. Wir wissen, dass das noch spannend wird, aber sehen das als Herausforderung und nicht als Bedrohung für uns. Als ein Fernsehsender der wie kein anderer auf Inhalte setzt, sind wir sicher, dass auch in Zukunft zählt, was gezeigt wird - nicht auf welcher Plattform.

Bislang hat das ZDF drei digitale Spartensender. Soll das Digitalprogramm weiterhin so aufgestellt bleiben?

Mit drei Sendern sind wir im digitalen Fernsehen gut aufgestellt, aber die künftige inhaltliche Ausrichtung der Kanäle diskutieren wir im Moment.

Ist da noch in diesem Jahr eine Veränderung zu erwarten?


Wir werden uns noch in diesem Jahr festlegen, was wir mit unseren Informations- und Kultursendern machen. Wir arbeiten da an einer kreativen Umsetzung all dessen, was wir als Programmvermögen zur Verfügung stehen haben.