Foto: DWDLSieben Internetangebote konnten die begehrte Trophäe mit nach Hause nehmen und sich bei der anschließenden Party feiern lassen. Vergeben wurde der Preis in fünf Kategorien. Aus mehr als 1.300 Vorschlägen wählten Nominierungskommission, Jury und die Internetnutzer die Gewinner des Abends.

Die Vergabe der Preise, die, anders als beim Adolf Grimme Preis für Fernsehangebote, nicht im Vorfeld bekannt gegeben wird, sorgte in diesem Jahr für so manche Überraschung. Waren in den vergangenen Jahren unter den Preisträgern noch viele Webseiten vertreten, die strukturell in größere Verlage oder Fernsehsender eingebunden waren, so waren in diesem Jahr viele unabhängige Angebote unter den Siegern. Großer Gewinner des Abends war das Videoblog „Ehrensenf“. Neben dem Award in der Kategorie Kultur und Unterhaltung nahmen Macher Carola Sayer und Rainer Bender gemeinsam mit Moderatorin Katrin Bauerfeind auch den Intel-Publikumspreis mit nach Hause.

In einer täglichen Video-Show unterhält Ehrensenf seine stetig wachsende Fangemeinde mit einer Nachrichten-Parodie, die über Skurriles aus den Tiefen des Internet berichtet. Seit kurzem ist Ehrensenf auch eingebunden in das Angebot von Spiegel-Online, was einen weiteren Reichweitenschub mit sich bringen dürfte. „Ehrensenf zeigt, wie ein originäres Internetformat aussehen kann, das die multimedialen Möglichkeiten des Mediums virtuell nutzt“, so die Begründung der Jury für die Auszeichnung. „Hier wird das Internet nicht zu einer zweiten Abspielstation für TV-Beiträge degradiert, wie es auf den Websites der Fernsehsender noch oft der Fall ist“, so die Jury weiter. So bedankten sich die Ehrensenfler auch mit einem eigens für den Abend produzierten Einspielfilm beim Publikum. Moderatorin Bauerfeind schlüpfte hier in die verschiedensten Rollen, um Statements über das Programm abzugeben. Die Bandbreite reichte von Gesangseinlagen („Grimme, Grimme, Grimme your heart after midnight“) bis hin zur kritischen Reflexion des Sehverhaltens durch einen Kioskbesitzer („Ich gucke das nur wegen der Texte. Würde das ein Mann moderieren, würde ich auch gucken. Nur seltener. Viel, viel seltener.“).

Ebenfalls in der Kategorie Kultur und Unterhaltung ging ein Preis an das Angebot riesenmaschine.de, ein kollaboratives Weblog, das sich unterhaltsam und fundiert mit dem wissenschaftlichen und technischen Fortschritt auseinander setzt. „Riesenmaschine ist so etwas wie ein Blog mit Bügelfalte“, heißt es in der Jurybegründung. „Die Jury würdigt mit ihrer Entscheidung ein inhaltlich brillantes Angebot, dessen Texte zum Formidabelsten und Unterhaltsamsten gehören, das im deutschsprachigen Netz zu finden ist“, verlautbart die Jury weiter und weist darauf hin, dass es sich hier um das Angebot handele, beim dem die Juroren am meisten gelacht hätten.