Foto: Betty TVSchon 2004 experimentierte ProSiebenSat.1 mit der Fernbedienung "Betty", die interaktive Anwendungen auf herkömmlichen TV-Geräten ohne weitere Zusatzgeräte ermöglichen soll. Anfang 2007 soll es nun endlich soweit sein: Nachdem im Februar bereits in der Schweiz der Marktstart war, soll es ab dem kommenden Jahr die "interaktive Fernbedienung" für 39,90 Euro auch in Deutschland geben.

Die Fernbedienung Betty, die von der Betty TV AG entwickelt wurde, soll dabei die herkömmlichen Fernbedienungen ersetzen und zusätzlich weitere Dienste möglich machen wie etwa Voting-Aktionen, Gewinnspiele, Anforderungen von Produktproben oder auch die Teilnahme an Quizshows. Das alles soll mit allen bestehenden TV-Geräten funktionieren, ohne dass dafür etwa eine zusätzliche Set-Top-Box oder ähnliches nötig wäre. Hierzu besitzt Betty ein Display, zusätzlich vier Auswahl- und Abstimmtasten sowie einen OK-Knopf zum direkten Antworten.

Technisch funktioniert das ganze so: Ein Funk-Scart-Adapter muss in eine freie Scart-Buchse am TV-Gerät gesteckt werden. Über eine Codierung im nicht-sichtbaren Bereich des Fernsehbildes liest der Adapter dann zusätzliche Informationen aus dem TV-Bild und schickt diese per Funk an die Betty-Fernbedienung. Als Rückkanal fungiert ein Mini-Funk-Modem für das Telefon, das in die Telefonbuchse eingesteckt werden muss. Zusätzliche Kosten sollen für Betty-Nutzer nicht anfallen, auch keine Telefonkosten, verspricht der Anbieter.

Allerdings gibt es durchaus kostenpflichtige Dienste. Hierfür wird für jeden Benutzer ein persönliches Guthaben-Konto geführt. Damit kann der Zuschauer alle kostenpflichtigen Betty-Dienste nutzen, bis dieser Betrag aufgebraucht ist. Anschließend kann das Guthaben direkt über die Fernbedienung mittels einer PIN neu aufgeladen werden.

Sämtliche Aktionen auf Betty sollen thematsich entsprechend an das TV-Umfeld angepasst werden. Hieran arbeitet ein 20-köpfiges Redaktionsteam gemeinsam mit den beteiligten TV-Sendern. Die Erwartungen an den Erfolg Bettys sind groß: Bis Ende 2007 sollen bereits eine Million Geräte abgesetzt sein. Helfen soll dabei Werbung in TV, Teletext sowie Online bei den Sendern der ProSiebenSat.1-Gruppe.