Logo: EntavioNach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" bereitet das Bundeskartellamt derzeit eine Abmahnung gegen das "Entavio" getaufte Projekt des Satellitenbetreibers Astra vor. Hinter "Entavio" verbirgt sich das Vorhaben, die digitalen eigentlichen Free-TV-Sender künftig grundzuverschlüsseln und nur per Smartcard gegen eine monatliche Gebühr in Höhe von voraussichtlich 3,50 Euro freizuschalten.

Doch bei genau diesem Vorhaben könnte das Kartellamt den Sendern sowie Betreiber Astra nun einen Strich durch die Rechnung machen. Die Abmahnung, die laut "FAZ" in den kommenden Wochen zu erwarten ist, wäre bereits eine negative Vorentscheidung. Schon seit diesem Frühjahr läuft eine kartellrechtliche Prüfung. Das Kartellamt habe den Verdacht, bei der geplanten Einführung von Entavio seien zwischen RTL und ProSiebenSat.1 wettbewerbswidrige Absprachen getroffen worden.


So hätten ProSieben und RTL einst geplant, ein Gemeinschaftsunternehmen zu gründen, das sich um die Verschlüsselung der Signale kümmern soll. Schon im Sommer äußerte sich Kartellamtspräsident Ulf Böge daher gegenüber der FAZ wie folgt: "Die Vermutung besteht, daß die Sender über Verträge mit dem Dienstleister Astra weiter dasselbe Ziel verfolgen wie zuvor über ein Gemeinschaftsunternehmen."

Sollte es wie in dem Bericht spekuliert tatsächlich zu einer Abmahnung durch das Kartellamt kommen, haben die beteiligten Unternehmen noch die Möglichkeit, auf dies Abmahnung zu reagieren und durch gewisse Zugeständnisse doch noch eine Zustimmung des Kartellamts zu erreichen. Bislang hat sich von den beiden großen Sendergruppen nur RTL zu Entavio bekannt, ProSiebenSat.1 hält sich bislang bedeckt und will die Entscheidung des Kartellamts abwarten.