Foto: DWDL.deGünther Jauch will Burda nach Informationen der "Zeit" auf 300.000 Euro Entschädigung verklagen, nachdem die Zeitschrift "Bunte" heimlich geschossene Fotos von Jauchs Hochzeit abgedruckt hatte. Jauch hatte im Vorfeld klargestellt, dass er keinerlei Berichterstattung über seine Hochzeit wünsche.

300.000 Euro wären die höchste Entschädigungsklage der deutschen Rechtsgeschichte wegen Paparazzi-Fotos. Es ist rund das Zehnfache dessen, was Boulevard-Opfer sonst für die Verletzung des Persönlichkeitsrechts zugesprochen bekommen, so die "Zeit". Jauch will dem Bericht zufolge nicht nur Schmerzensgeld wegen Verletzung seines Persönlichkeitsrechts fordern, sondern auch den Ersatz des Marktwerts der Fotos erstreiten.


Für Jauchs Anwalt Schertz hat die Klage grundsätzliche Bedeutung. So lohne sich der systematische Rechtsbruch in Deutschland, da unerlaubte Fotos die Auflage steigern und letztlich mehr Geld einbrächten, als die Verlage später an Schmerzensgeld zahlen müssten. Durch die ungewohnt hohe Entschädigungsforderung könne das Kräfteverhältnis zwischen dem Grundrecht der Pressefreiheit und dem Recht auf Schutz der Privatsphäre wieder etwas zugunsten der Privatsphäre verändert werden.