Foto: ARD/SachsMit dem Ende seiner "Harald Schmidt Show" bei Sat.1 und der Rückkehr zur ARD schaffte es Harald Schmidt mehrfach auf die Titelseiten der deutschen Tageszeitungen. Eine ganze Nation voller Schmidt-Fans? Gewiss nicht. Ein Massenmagnet war Schmidt noch nie. Weder bei "Verstehen Sie Spaß?" noch in einigen Primetime-Versuchen bei Sat.1. Doch zumindest schien die Nische in der er sich wohl fühlt, groß genug zu sein.

Knapp zwei Jahre nach seinem Wechsel in die ARD hat sich der Mythos Harald Schmidt allerdings selbst demontiert - oder demontieren lassen, von der ARD. Mag er noch so gerne über Unterschichtenfernsehen sprechen und sich über seinen alten Sender lustig machen: Dort wurde er jedenfalls besser behandelt. Nicht finanziell, aber auf andere Art: Ein durchgängiger Sendeplatz und eine Alleinstellung im Programm als zwischenzeitlich einziger Grund, zu Sat.1 zu schalten.


Sein Wechsel zur ARD nahm viel von dieser Ausnahmestellung. Zweimal die Woche läuft er, wenn man Glück hat. Wenn nicht gerade Sommer-, Herbst-, Winter- oder Frühlingspause ist - oder der "Scheibenwischer" ran darf. Die ARD lässt sich Schmidt viel kosten und wirbt auch durchaus gerne mit ihm. Und wie: So wird Schmidt am Vorabend des Folgetages in Häppchen für das Werbefernsehen aufbereitet und soll so Spots verkaufen.

Seine Zuschauerzahlen liegen inzwischen häufig deutlich unter den Werten seiner Sat.1-Show; das ursprünglich geplante Konzept ohne Gäste wurde schon längst verworfen. Was also macht Schmidt jetzt? Eine LateNight-Show die weder die Verlässlichkeit bietet, regelmäßig zu kommen, noch die Inszenierung und Aufmerksamkeit besitzt, die sie braucht, um Gesprächsthema zu sein.