Als RTL Anfang Oktober erstmals seit Jahren an seinem Vorabendprogramm größere Umbauten vornahm, wurde das Boulevardmagazin "Explosiv" nicht abgesetzt, sondern auf 18 Uhr vorverlegt. Für Millionen Zuschauer bestand darin allerdings kein allzu großer Unterschied: Wer in Bayern, Bremen, Niedersachsen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Hessen oder dem Rhein-Neckar-Gebiet wohnt und sein Fernsehprogramm via Kabel bezieht, kann das Magazin seitdem nicht mehr sehen.

Der Grund: Die zuständigen Medienbehörden haben RTL einst aufgetragen, dort täglich um 18 Uhr eine halbe Stunde Regionalprogramm zu zeigen. Statt "Explosiv" sehen die Zuschauer dort also weiterhin "Guten Abend, RTL" mit Nachrichten aus dem regionalen Bereich. Auch Sat.1 geht es um 17:30 Uhr nicht anders. Den Sendern ist das ein Dorn im Auge - bei RTL glaubt man nun aber, einen Ausweg gefunden zu haben, wie die "Süddeutsche Zeitung" am Mittwoch berichtete.


Statt im normalen RTL-Programm will RTL seiner Verpflichtung für regionale Berichterstattung künftig lieber mit einem eigenen Digitalkanal nachkommen. Ein "Drittes Programm" von privater Seite sozusagen. So plant RTL täglich für drei Stunden zwischen 17 und 20 Uhr live nacheinander aus den entsprechenden Bundesländern News zu zeigen. Den Rest des Tages würde dieser dreistündige Block nach aktuellen Planungen dann in Dauerschleife wiederholt werden.