Foto: ARD/Ralf WilschewskiDie Angst vor Schleichwerbe-Vorwürfen treibt bisweilen doch seltsame Blüten. So zeigt die ARD ab 15. Dezember die achtteilige Serie "Das Beste aus meinem Leben". Sie basiert auf der gleichnamigen Kolumne von Axel Hacke im "SZ-Magazin". Für den Radiosender Bayern 3 wurde sie darüberhinaus auch bereits als "Axel Hackes Tagebuch" vertont.

Eine zentrale Rolle in den Kolumnen und somit auch in der Serie spielt ein sprechender Kühlschrank namens "Bosch". Auch in der Fernsehserie taucht "Bosch" somit verständlicherweise auf. Da es sich um einen Markennamen handelt ließ die ARD bereits im Vorfeld prüfen, ob es Bedenken in Richtung Schleichwerbung gebe. Die ARD-Juristen meldeten jedoch keinerlei Bedenken an, da es sich um eine "literarische Vorlage" handle.


Soweit, so gut - doch einige Schleichwerbeskandale später reagiert man bei der ARD inzwischen wohl leicht nervös, was mögliche Schleichwerbevorwürfe angeht. Jedenfalls hat die ARD auf Geheiß des Programmdirektors Struve die Produktionsfirma Pro GmbH nun im Nachhinein doch noch angewiesen, den Kühlschrank von "Bosch" in "Frrost" umzutaufen, wie das Magazin "werben & verkaufen" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet.

"Wir wollten nicht in einen falschen Verdacht geraten", sagte die bei der WDR Mediagroup verantwortliche Produzentin Elke Kimmlinger gegenüber "w&v". Die Vermeidung des vermeintlichen Schleichwerbeskandals ließ sich die ARD dann auch einiges kosten: Summen im fünfstelligen Bereich seien angefallen, so Mario Krebs, Produzent bei der Pro GmbH. Diese würden natürlich der ARD in Rechnung gestellt. Den gesamten Vorgang bezeichnete Krebs als "völlig absurd".