Foto: T-ComEigentlich sollte das neue IPTV-Angebot T-Home dem neuen DSL-Standard VDSL zum Durchbruch verhelfen. Die neue Multimedia-Zukunft war auch vielversprechend - nur sind bislang gerade einmal 5,5 Millionen deutsche Haushalte in der Lage, das schnellere Netz zu nutzen. Und viele die es nutzen könnten, wissen nichts davon: In einem sinnfreien Anflug von Umsatzverhinderung bietet die Telekom im Internet nur Bestandskunden die Möglichkeit zu prüfen, ob Ihr Anschluss VDSL-fähig wäre.

Die "Financial Times Deutschland" berichtet am Freitag so auch wenig verwunderlich von einem Riesenflop des neuen Angebots. Gerade einmal 25.000 Abonnenten habe die Telekom für T-Home gewinnen können. Aus diesem Grund ändert die Telekom laut "FTD" seine TV-Strategie und bietet sein Internetfernsehangebot demnächst bundesweit auch über das klassische DSL-Netz an.


Derzeit verkauft die Telekom T-Home noch ausschließlich zusammen mit einem der neuen VDSL-Anschlüsse. Ursprünglich wollte man so mit exklusiven Bundesliga-Inhalten - von Premiere produziert - sowie über 80 TV-Sendern die Kunden schnell zu einem Wechsel auf den neuen DSL-Standard überzeugen. Bei nur 25.000 Abonnenten darf man dies als gescheitert betrachten. Gegenüber der "FTD" wollte ein Telekom-Sprecher die Kundenzahl zwar nicht kommentieren, aber zu den Plänen T-Home auch über die normalen DSL-Netze zu verbreiten, sagte er: "Wir prüfen das."

Logo: T-ComNutzt die Telekom künftig nicht nur das schnellere Glasfasernetz sondern auch die über Kupferkabel angeschlossenen Haushalte, könnte man bis zu 750 Städte erreichen - ein vielfaches der bisherigen Reichweite für T-Home. Zwar wären auch hier noch einige technische Aufrüstungen in das ältere Netz nötig, die aber wesentlich billiger wären als der teure VDSL-Netzausbau. In welchem Umfang der fortgesetzt wird, ist unklar.

Die "FTD" spekuliert über eine Bekanntgabe des Strategiewechsels auf der Cebit Mitte März. Zu niedrigeren Preisen werde T-Home dann künftig auch im Paket mit einem 16-Megabit-Anschluss angeboten. Über diesen deutlichen Ausbau der technischen Verfügbarkeit von T-Home dürfte auch Premiere-Chef Dr. Georg Kofler jubeln. Er produziert für die Telekom die Bundesliga-Übertragungen und muss seit vergangenem Jahr wohl oder übel die glorreiche Zukunft des IPTV beschwören. Mit einer Verbreitung über klassische DSL-Anschlüsse könnte Kofler deutlich mehr Abonnenten erreichen.