Foto: ProSieben"ProSieben is back" war Ihr Schlagwort des Abends. Als wir vor knapp einem Jahr das letzte Interview hatten, ging es Ihnen um mehr Verlässlichkeit. Worum geht es Ihnen bei ProSieben in diesem Jahr?

ProSieben will in 2007 wieder überraschen. Wir wollen Innovationen bieten im Bereich der US-Serien wie auch bei unseren eigenen Events. Das haben wir schon im vergangenen Jahr getan und haben uns für 2007 das Ziel gesetzt, uns da noch einmal selbst zu übertrumpfen.

Eine neue Dominanz im Programm haben die US-Serien: Die bekommen künftig am Mittwochabend einen zusätzlichen festen Platz. An dem Abend macht Ihnen VOX sehr erfolgreich Konkurrenz. Ein schwieriges Umfeld...

Keine Serienprogrammierung ist ohne Risiko. Schon gar nicht in einer Zeit, in der US-Serien in einer Art und Weise in der Prime Time vertreten sind, wie es das deutsche Fernsehen noch nie gesehen hat. Sie treffen an jedem Abend bei irgendeinem Sender auf massive Konkurrenz durch bereits laufende US-Serien. Als ich vor zehn Jahren bei ProSieben war, gab es noch ein grundsätzlich anderes Bild: Da waren wir mit "Emergency Room" und "Akte X" recht alleine unterwegs. Die Situation ist heute völlig anders.


Wie geht man damit um?

Wir steigen in den Ring und kämpfen aktiv für unsere neuen Serien, die inhaltlich und optisch neue Wege gehen. Wir haben Serien, über die man sprechen wird, wie z.B. "Weeds" und "Jericho". Und über "Supernatural" werden sich alle früheren Freunde von "Akte X" sehr freuen. ProSieben muss wieder den Anspruch haben, DIE Serie der Saison im Programm zu haben.

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Eine Serie über die schon gesprochen wird, weil sie schon in Deutschland läuft, ist "Cold Case": Wie hat Ihr Kabel Eins-Kollege Guido Bolten reagiert als Sie ihn anriefen und darüber informierten, dass Sie die Serie rüberholen?

Ich habe ihn schon begeisterter erlebt (lacht). Wir haben natürlich verfolgt, wie die RTL-Gruppe erfolgreiche Formate von VOX zum Hauptsender geholt hat. Und dann haben wir auch bei uns geschaut, ob es Programme von Kabel Eins gibt, die bei einem der größeren Sender die Marktanteile vielleicht noch steigern könnten. Sat.1 bekam "Without a Trace", wir haben jetzt "Cold Case". Das war eine Entscheidung im Sinne der gesamten Gruppe. Für den kleineren Sender ist das natürlich schade und als Programmmacher entschuldige ich mich auch dafür, aber wir bündeln in der Senderfamilie die Kräfte und wir bei ProSieben wollen die Position als führender Sender für US-Serien verteidigen und ausbauen.