Foto: ARD/SachsIn diesem August endet der laufende Vertrag zwischen Harald Schmidt und der ARD-Tochter Degeto über die Produktion seiner LateNight-Show. Die Abwicklung über Degeto - und damit an allen Kontrollgremien der ARD vorbei - war nicht unumstritten. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner neuen Ausgabe berichtet, soll der neue Einjahresvertrag mit Harald Schmidt deshalb direkt mit der ARD geschlossen werden.

Für 43 Sendungen soll der 49-Jährige Schmidt fünf bis sieben Millionen Euro erhalten, berichtet der "Spiegel". Eine Vielzahl der Medien vermelden den geplanten Vertrag bereits als verlängert - und übersehen ein Detail. Im "Spiegel"-Bericht heißt es weiter, dass die ARD-Intendanten über den neuen Vertrag bisher noch nicht beraten hätten und noch zustimmen müssten.
 
 
 
Genau in dieser Situation befand sich auch Günther Jauch: Mit der ARD war der Deal besprochen, doch die Intendanten der Landesrundfunkanstalten wollten jeweils noch ein Wörtchen mitreden. Der Ausgang der öffentlich-rechtlichen Blamage ist bekannt. Und Schmidts neuer Vertrag muss nun nicht nur den ARD-Intendanten, sondern auch den Verwaltungsräten vorgelegt werden. Immerhin: Die Rundfunkräte bekommen den Vertrag nicht zu sehen, weil die Vertragssumme überraschenderweise die nötige Zustimmungsgrenze unterschreitet.

Da sich die ARD gerade nach dem Debakel mit Günther Jauch nicht noch eine Pleite leisten kann, ist davon auszugehen, dass Schmidts Vertrag verlängert wird. Und das absurderweise eher weil man das Funktionieren des ARD-Systems beweisen will als dass Schmidt für die ARD von Bedeutung wäre: Die Quote ist mies, sein Kult schwindet. Immerhin stimmt die Kasse - wenn die ARD und alle ihre Gremien sich diesmal einig sind.