Foto: SAT.1Egal ob im Teletext, im Internet oder im laufenden Fernsehprogramm: Seit Donnerstag verzichtet der Berliner Sender auf die weitere Nennung seines Slogans "Sat.1 zeigt's allen". Ein endgültiger Abschied sei dies aber angeblich nicht. "Wir denken über den Claim nach und gönnen ihm eine Auszeit", sagt Sat.1-Sprecherin Jutta Kehrer auf Anfrage des Medienmagazins DWDL.de.

Eingeführt wurde "Sat.1 zeigt's allen" zur TV-Saison 2004/2005. Vorgestellt wurde er damals beim ersten "Big Picture"-Day von ProSiebenSat.1 in Düsseldorf. Der Slogan stehe für die immer stärkere Innovationskraft des Senders, für seinen Qualitätsanspruch und die Kraft der Marke Sat.1, Fernsehen zum Erlebnis zu machen, sagte der damalige Sat.1-Chef Roger Schawinski. Den Anspruch des Claims hat der Sender in den vergangenen Wochen allerdings nicht ganz Rechnung tragen können.
 


Im Januar erreichte Sat.1 mit 10,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen den schlechtesten Januar-Marktanteil seit weit über einem Jahrzehnt. Neue Impulse hat Senderchef Matthias Alberti gesetzt. In den kommenden Wochen startet der Sender mit "Allein unter Bauern" und "GSG 9" mit neuen eigenproduzierten Serien, holt die US-Serie "The Unit" ins Programm und bringt im April Alexandra Neldel für einen Monat zurück zu "Verliebt in Berlin".
 
Albertis Entscheidung vorerst auf den großspurigen Claim zu verzichten, ist ein gutes und konsequentes Signal: Die Probleme des Senders sind im Bewusstsein und sein Handeln fällt schneller aus, als man es vielleicht vor Amtsantritt vermutete. Mit den ganz aktuellen Quoten der US-Krimiserien an diesem Donnerstag konnten die Berliner schon wieder zufrieden sein. Für einen dauerhaften Aufschwung reicht das allein aber natürlich nicht.