Foto: Axel Springer VerlagIn einem Schreiben an den SPD-Vorsitzenden und Chef der Rundfunkkommission der Länder Kurt Beck reagiert "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann (Foto) auf  Becks harsche Kritik an der Ausstrahlung eines Mitschnitts der Gala zum "Bild"-Medienpreis Osgar. in der vergangenen Woche.  Entgegen dem Vorwurf von Kurt Beck, das kurzfristig ins Erste gehievte Programm sei eine Werbesendung für die "Bild" gewesen, bezeichnet Diekmann die Sendung als "Werbesendung für die Demokratie".

Diekmann kommt zu diesem Schluss, da in der ARD-Übertragung die Rede des Osgar-Preisträgers Helmut Schmidt, in denen der Bundeskanzler a.D. unter anderem die Errungenschaften des deutschen Sozialstaats lobte, "größtmögliche Publizizät zukommen" lassen sollte. In seinem Schreiben begegnet Diekmann dem Vorwurf, es habe sich um eine Werbesendung für  "Bild" gehandelt,  indem er schreibt, es zähle "wie so oft nicht die Verpackung, sondern der Inhalt". Das Missfallen, das Beck an der Sendung gefunden hat, könne Diekmann sich nur durch "ungenügende Aufklärung über den 'Bild'-Osgar erklären", heißt es in einer Mitteilung der Zeitung.
 

 
Beck hatte in der vergangenen Woche bei einer SPD-Veranstaltung in Heidelberg bemängelt, die Entscheidung der ARD, die laut einem Bericht des "Spiegel" auch innerhalb des Senderverbundes für Unmut gesorgt haben soll, schlage "dem Fass den Boden aus" und sei nicht mit dem öffentlich-rechtlichen Auftrag vereinbar.

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Auch wenn die kurzfristige Entscheidung der ARD, die Sendung kurzfristig in Gemeinschaftsprogramm Das Erste zu bringen, umstritten ist, so stand bereits im Vorfeld fest, dass der MDR und der ARD/ZDF-Spartenkanal Phoenix die Veranstaltung zeigen werden. Unbeachtet bleibt von der Kritik auch, das die Fernsehausstrahlung anderer großer Verlags-Galas wie zum Beispiel die Verleihung der Medienpreise "Bambi" und "Goldene Kamera" ebenfalls im öffentlich-rechtlichen Hauptprogramm ausgestrahlt werden - und das seit Jahrzehnten.