Alexander DuphornHerr Duphorn, bevor wir über die Vermarktungssituation sprechen, kurz zwei Fragen zu neuen Programmen bei Viva und MTV: Zunächst einmal haben Sie für Viva die bei ProSieben gefloppte Telenovela „Lotta in Love“ angekündigt...

Wir haben bei VIVA ja schon mit einigen fiktionalen Formaten Erfahrungen gesammelt. Manche davon waren für ein großes Vollprogramm vielleicht zu speziell und haben dann bei uns noch einmal einen großen Auftritt gehabt. Zum Beispiel „Abschlussklasse“ und „Freunde“. Deswegen bin ich sicher, dass „Lotta in Love“ bei uns sowohl bei den Zuschauern als auch unseren Kunden sehr gut ankommen wird.

Und bei MTV wird es ein Wiedersehen geben mit Sarah Kuttner. Was können Sie dazu sagen...

Wir haben „Sarah Kuttner & the Others“ pilotiert und planen das Format für 2009. In dem neuen Format taucht Kuttner in jeder Folge in eine andere Szene oder Subkultur ein. Derzeit schauen wir, welche „Anderen“ wir noch finden können und gehen dann 2009 in die Produktion.

Bei welchem Sender steht denn in der kommenden Saison die meiste Arbeit an?

Bei Comedy Central ist sicher noch sehr viel drin. Wir haben in diesem Jahr in der Primetime schon um 48 Prozent zugelegt und gehen im Oktober mit einem neuen Programmschema auf Sendung. Bei Nick und den Musiksendern ist es so, dass wir da schon richtig positioniert sind und im Detail am Programm arbeiten. Es geht vor allem darum, die Programmfarben zu erweitern oder die Exklusivität zu erhöhen wie mit „Spongebob Schwammkopf“, der ab Juli zu seinem zehnten Geburtstag exklusiv bei Nick zu sehen sein wird.
 

 
Längst ist Viacom damit ja nicht mehr nur Musikfernsehen. Was ändert sich damit für Sie in der Vermarktung?

Herausforderung in der Vermarktung ist durch Nick und Comedy Central natürlich die Ausweitung unserer Zielgruppe: Unser Zuschauer-Spektrum ist nach unten wie nach oben erweitert worden. Das bedeutet neue Möglichkeiten für unsere Kunden, die jetzt von Kindern bis zu Über-40-Jährige erreichen können. Das größte Wachstumspotential im Musikfernsehen gibt es zum Beispiel in der Zielgruppe der 30- bis 49-Jährigen, also denen, die mit MTV aufgewachsen sind.

Wo sehen Sie in Ihrem Portfolio die größten Wachstumspotentiale?

Bei Comedy Central haben wir die klassischen Werbeumsätze in diesem Jahr um 175 Prozent gesteigert, gefolgt von „Nick“. In der Zielgruppe der 3- bis 13-Jährigen haben wir - alle Sender zusammen - inzwischen einen Marktanteil von 12 bis 13 Prozent.  Die Musiksender möchten wir auch zunehmend für ein erwachsenes Publikum attraktiver gestalten. Bei den 14- bis 49-Jährigen sind wir - mit allen Sendern - derzeit bei etwa 3,5 Prozent Marktanteil, so dass wir die Großen durchaus etwas ärgern können.

Mit den Screenings in Düsseldorf endete die Tour des United Screening Days. Wie lautet Ihre Bilanz?

Wir sind wie auch die anderen Veranstalter sehr zufrieden und freuen uns über viele Kontakte und Gespräche, aber ich bin ja gierig: Es können gerne noch mehr werden. Da ist für 2009 noch Luft nach oben.