Rudolf Gröger, Präsident Mobile 3.0Anfang des Monats hat die neue Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten (ZAK) das DVB-H-Projekt von Mobile 3.0 für endgültig gescheitert erklärt und das Konsortium aufgefordert, die Lizenzen bis Ende des Monats zurückzugeben, andernfalls drohe ein Widerrufsverfahren.

Dieser Aufforderung wird Mobile 3.0 nachkommen, wie Mobile 3.0-Präsident Rudolf Gröger (Foto) auf den Medientagen München bestätigte. Mobile 3.0 hatte die Lizenz im Sommer 2007 bekommen und sich damit gegen ein Mitbewerber-Konsortium aus Mobilfunkbetreibern durchsetzen können.

Auf dem Panel "Mobile TV: Wann kommt der Durchbruch" beschäftigten sich die Teilnehmer dann in erster Linie auch eher mit der Frage, woran Mobile 3.0 gescheitert ist. Nach Ansicht von DLM-Direktor Langheinrich waren - natürlich - keine regulatorischen Vorgaben Schuld, vielmehr habe es an innovativen Formaten gefehlt.

Langheinrich griff insbesondere auch den Sendernetzbetreiber Media Broadcast an, der sich nicht ausreichend engagiert habe. "Wir müssen sicherstellen, dass sich der Sendernetzbetreiber künftig stärker am Risiko des DVB-H-Geschäftsmodeslls beteiligt", so Langheinrich. Media Broadcast-Geschäftsführer Rinnert appellierte lieber an Mobilfunkanbieter und TV-Sender, die "sich nun endlich zusammen raufen und Renditeinteressen zurückstellen" müssten.

Medientage München

Mobile 3.0-Präsident Gröger kritisierte ebenfalls fehlende Gemeinsamkeiten der am DVB-H-Projekt beteiligten Partner. "Wenn jeder nur an sich denkt, kann kein Geschäftsmodell funktionieren. Am Ende hat uns ein Runder Tisch gefehlt", so Gröger. ProSiebenSat.1-Vorstand Englert stellte die Rolle des neutralen Plattformbetreibers ohnehin völlig zur Disposition. Man benötige nur einen Netzbetreiber für den Sendernetzbetrieb und die Mobilfunkbetreiber für die Vermarktung - alles andere schaffe nur zusätzliche Komplexität.