Proteste gegen Sat.1-UmzugGroße  Fassungslosigkeit herrschte laut Angaben des Berliner Betriebsrats der ProSiebenSat.1 Media AG am Donnerstag Vormittag während der Betriebsversammlung des Konzerns im Berliner Hilton-Hotel vor. Sowohl den Mitarbeitern als auch den Vorständen auf dem Podium fehlten demnach zwischenzeitlich die Worte, während die Mitarbeiter über den anstehenden Umbau des Unternehmens - inklusive dem Umzug von Sat.1 nach Unterföhring - informiert wurden.

Der Betriebsrat sei am Donnerstag-Vormittag gegen 8:15 vom Vorstand über die geplanten Veränderungen informiert worden - etwas mehr als eine Stunde, bevor die Mitarbeiter über die Veränderungen in Kenntnis gesetzt wurden. Der Betriebsrat, dem diese Zeitspanne zu kurz erscheint, als dass es dem gesetzlich zugesicherten Rechtzeitigkeit der Übermittlung solcher Informationen genüge täte, prüft derzeit rechtliche Schritte gegen das Vorgehen der Konzern-Spitze.
 
Proteste gegen Sat.1-Umzug

Während der Betriebsversammlung selbst wurden die Ausführungen des Managements - in Person der Konzernvorstände Andreas Bartl und Axel Salzmann, der Sat.1-Geschäftsführer Matthias Alberti und Torsten Rossman sowie dem Chef der ProSiebenSat.1 Produktion Martin Emele und dem HR-Direktor Jürgen Holm - von Pfeikonzerten begleitet, berichtet der Betriebsrat. Die Ansprachen seien ständig durch Zwischenrufe unterbrochen worden, in denen der Spitze unter anderem Unfähigkeit vorgeworfen worden sei.

Nach einem emotionalen Statement einer Mitarbeiterin sollen auch die Vorstände auf dem Podium nach Worten gerungen haben. Laut Angaben des Betriebsrates haben zahlreiche Mitarbeiter den Saal während der noch laufenden Veranstaltung verlassen.

Wie der Betriebsrat weiter mitteilt, haben sich am heutigen Donnerstag-Mittag wieder mehr als 400 ProSiebenSat.1-Mitarbeiter in Berlin auf dem Hausvogtei-Platz in unmittelbarer Nähe zum Senderstandort von Sat.1 in der Jägerstraße versammelt, um gegen die Verlegung des Senders zu protestieren.