Foto: PremiereZwar habe die Beteiligung des italienischen Minsterpräsidenten Silvo Berlusconi am deutschen Bezahlunternehmen Premiere "keine strategische Bedeutung" - wie eine Sprecherin von Berlusconis Firma Fininvest laut "Handelsblatt" sagte, doch aufgestockt werden könnten die Anteile dennoch. Unter Berufung auf gut informierte Kreise meldet die "Süddeutsche Zeitung" am Mittwoch, dass Berlusconis Anteil an Premiere, der derzeit bei 3,134 Prozent liegt, auf zunächst fünf Prozent ausgebaut werden soll.

Bei Fininvest betonte man am Dienstag jedoch, dass die Premiere-Beteiligung lediglich als Geldanlage zu verstehen sei. "Es handelt sich um eine kleine Beteiligung im Zuge der Diversifizierung der Investitionen von Fininvest", so die Sprecherin laut "Handelsblatt". Die Beteiligung sei auch wegen der "interessanten Aktienkurse" aufgenommen worden. Für Investitionen, nach denen man in ganz Europa Ausschau halte, stünden derzeit bis zu 900 Millionen Euro bereit.
 

 
Am Montag wurde der Einstieg von Berlusconi bekannt. Die Börse reagierte optimistisch mit einem Anstieg des Premiere-Kurses. Bereits zu Beginn dieses Jahres stieg Rupert Murdochs News Corp. groß bei Premiere ein und hält mittlerweile leicht über 25 Prozent und verfügt damit über eine Sperrminorität. Derzeit krempelt der Murdoch-Vetraute Mark Williams als Vorstandsvorsitzender das Unternehmen um. Denkbar sei, so die "SZ", dass Berlusconi, der in Italien mit seinen Pay-TV-Angeboten in Konkurrenz zu News Corp. steht, seine Premiere-Anteile an Murdoch weitergeben oder in Deutschland mit ihm gemeinsam handeln könnte.