Logo: ProduzentenallianzDie Produzentenallianz hat sich mit ARD und ZDF sowie mit den im VPRT zusammengeschlossenen großen Free-TV-Sendern auf ein Stufensystem über die Nutzung und Vergütung der Video-on-Demand-Rechte bei Filmen, die von der Filmförderungsanstalt gefördert wurden, geeinigt. Dadurch soll sichergestellt werden, dass auch die Produzenten am wachsenden Video-on-Demand-Markt beteiligt werden.

Die Sender erhalten künftig mit den Free-TV-Rechten demnach lediglich die VoD-Rechte für sieben Tage nach der Erstausstrahlung. ARD und ZDF können die Programme außerdem während der Lizenzzeit maximal drei Mal und nur für eine Dauer von vier Wochen pro Nutzung in ihre Mediatheken einstellen. Wollen die Sender die Filme länger anbieten, muss das in einem individuellen Vertrag geregelt werden, kostet also extra.

Außerdem verpflichten sich die Sender zu einem Geo-Blocking - sie müssen also verhindern, dass das Video-on-Demand-Angebot außerhalb Deutschlands bzw. außerhalb des deutschsprachigen Europas nicht genutzt werden kann. Pay-VoD-Rechte erhalten die Sender grundsätzlich nur nicht-exklusiv und auch nur dann, wenn sie sich mit substantiellen Beträgen an der Filmfinanzierung beteiligen. Für die Vergütung wurde hier ein Stufenmodell vereinbart. Der Preis richtet sich nach dem Anteil am deutschen Finanzierungsanteil der Produktion.

Download-to-own-Rechte sowie Electronic-Sell-Through-Rechte verbleiben grundsätzlich beim Produzenten. Ein Erwerb ist nur gegen die Zahlung einer "marktüblichen Vergütung" möglich. Gleiches gilt auch für alle weiteren Rechte. Bei diesen Regelungen handelt es sich um Mindestbedingungen. Im konkreten Fall können die Produzenten auch versuchen, bessere Bedingungen auszuhandeln.

"Für die Produzenten ist eine Vergütung für die digitale Verwertung ihrer Rechte unabdingbar, um ihre Filmprojekte zu refinanzieren, ihre Eigenkapitalbasis zu stärken und um so weiterhin attraktive Spielfilme 'made in Germany' produzieren zu können", so Uli Aselmann von der Produzentenallianz. In einem weiteren Schritt sollen nun auch Regelungen für nicht-geförderte Produktionen verhandelt werden.