Bernd KundrunDie Vorabmeldung des am Freitag neu erscheinenden "Manager Magazin" schlug ein wie eine Bombe. Bernd Kundrun, Vorstandschef des Verlagshauses Gruner+Jahr, stand offenbar kurz vor einem Wechsel zur ProSiebenSat.1 Media AG. Im finalen Duell bekam dann allerdings doch Thomas Ebeling den Zuschlag für die Herausforderung in Unterföhring.

Dass das Interesse Kundruns an einem Jobwechsel jetzt publik wird, stärkt nicht gerade seine Position im Verlagshaus am Hamburger Baumwall. Nach ersten Berichten über den "Managaer Magazin"-Artikel hielt man sich bei der ProSiebenSat.1 Media AG zurück. Kein Kommentar, hieß es von Unternehmenssprecher Julian Geist auf Anfrage des Medienmagazins DWDL.de.
 

 
Bei Gruner + Jahr in Hamburg bestätigt man Gespräche. Sprecher Alexander Adler gegenüber DWDL.de: "Es hat einen Kontakt zwischen ProSiebenSat.1 und Bernd Kundrun gegeben, Bernd Kundrun hätte allerdings nicht zur Verfügung gestanden". In der Tat endet Kundruns Vertrag bei Gruner + Jahr erst im Jahr 2010. Besonders pikant ist deshalb aber der Bericht des "Managaer Magazin".

Bild: Gruner + JahrDort heißt es, Kundrun hätte bei G+J-Gesellschafter Bertelsmann bereits vorgesprochen und sich nach den Möglichkeiten einer vorzeitigen Freigabe erkundigt. Die Aufgabe bei der ProSiebenSat.1 Media AG wäre für Kundrun übrigens kein komplettes Neuland gewesen. Der Verlagsmanager war Mitte der 90er Jahre einige Zeit lang Geschäftsführer des PayTV-Unternehmen Premiere.

Am Morgen nach dem Bekanntwerden von Kundruns Interesse an einem Wechsel zur ProSiebenSat.1 Media AG spekuliert die Print-Branche intensiv: Wollte er wirklich? Hätte er gekonnt? Wieso wurde er es nicht? Und insbesondere: Wieso bringt ausgerechnet das "Manager Magazin", an dessen Verlag Gruner+Jahr beteiligt ist, G+J-Chef Kundrun in Erklärungsnot? Das Thema ist mit Sicherheit noch nicht zu Ende.