
Keinem Sender blieben diese schmerzhaften Misserfolge erspart, besonders häufig traf es im vergangenen Jahr aber wieder Sat.1. Die Noch-Berliner konnten mit ihrem Nachmittagsprogramm zwar weiter stabil punkten. Doch in der Primetime suchte man meist vergeblich nach erfolgreichen Formaten abseits der Filme und Sportübertragungen. Doch auch Marktführer RTL blieb von zahlreichen Misserfolgen nicht verschont - dort wiederum vor allem in der Daytime, die sich in schlechterer Form denn je präsentiert. Inzwischen ist selbst Oliver Geissen mit seinem Daily-Talk tief in den roten Bereich gerutscht.
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Auf das Konto von RTL geht zudem einer der spektakulärsten Flops der Saison: Die Serie "Die Anwälte", die RTL erst in einer Hau-Ruck-Aktion nach nur einer Folge aus dem Programm warf und die nach einem überraschenden Senderwechsel dann der ARD katastrophale Quoten bescherte. "Die Anwälte" war aber nur eine von über einem Dutzend deutscher Serien, die im vergangenen Jahr floppten. Manche sicher zurecht - doch einige sehenswerte Serien hatten wohl eher unter einer fast schon generellen Ablehnung deutscher Produktionen zu leiden. Ein Format wie "Doctor's Diary" war da eine rühmliche Ausnahme.
2008 könnte aber auch als das Jahr in Erinnerung bleiben, in dem der "Fun-Freitag" nach altem Strickmuster beerdigt wurde. Die deutliche Ablehnung fast aller Sketch-Comedies und müder Comedy-Serien dürfte nun zumindest auch dem letzten Sender das Ausreden-Erfinden schwer machen. Zu lange hatte man dem Publikum die immer gleichen Witze in leicht modifizierter Verpackung vorgesetzt, nun hat dieses - bis auf einen kleinen Rest - die Nase voll.