Logo: ARDHarald Schmidt und Oliver Pocher werden im April 2009 also ihre gemeinsame Sendung "Schmidt & Pocher" definitiv beenden. "Das war von vornherein ein zeitlich begrenztes Experiment - und zwar von beiden Seiten", sagte Fred Kogel, Produzent von Harald Schmidt und Geschäftsführer der gemeinsamen Firma Kogel & Schmidt, jetzt dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". Damit ist endlich offiziell, was der Branche ohnehin schon klar war.

Oft genug hatten sowohl Harald Schmidt als auch Oliver Pocher in den vergangenen Monaten die Fortsetzung der Sendung in dieser Form in Frage gestellt bzw. sich für neue Aufgaben und Ideen bereit erklärt. Diese Ziele wollen Schmidt und Pocher jetzt also einzeln verfolgen. "Beiden hat es  gutgetan. Aber jetzt ist es Zeit, getrennte Wege zu gehen", kündigte Kogel an und fügt einen pikanten Satz hinzu: "Schmidt spielt im Duo sein Potential nicht aus."
 


Damit liefert Kogel all den Kritikern Munition, die die Verpflichtung von Oliver Pocher von Anfang an skeptisch betrachteten und vehement eben diese Ansicht vertreten. Gleichzeitig aber erhöht sich der Druck auf Schmidt: Ist er alleine wirklich besser? Und was macht Schmidt künftig eigentlich? Prouzent Kogel: "Wir haben ganz klare Vorstellungen, wo wir hinwollen. In einem Wahljahr will man Schmidt auf einem Level sehen, das sonst im deutschen Fernsehen niemand liefert".

Und wieder mit einem unverkennbaren Seitenhieb auf Oliver Pocher ergänzt Kogel im "Spiegel"-Gespräch, dass es darum gehe "die Comedy-Latte wieder höher zu legen in Richtung Anspruch und Intellekt, vergleichbar mit dem US-Polit-Komiker Jon Stewart - aber eben Harald Schmidt." Konkreter wird Kogel nicht. Auch von Oliver Pocher, der den "Spiegel"-Bericht am Samstag auf DWDL.de-Nachfrage nicht kommentieren will, sind bislang keine konkreten TV-Zukunftspläne bekannt. Diverse Gespräche seien aber bereits geführt worden, heißt es in der Branche.
 
Sicher scheint nur: Sowohl Schmidt als auch Pocher bleiben dem Fernsehen auch nach April 2009 erhalten. Neben Schmidts Theater-Aktivitäten scheint die ARD für den Chefzyniker der Nation auch weiter der richtige TV-Partner zu sein; zeigte man sich dort doch auch bislang stets bereit, Kompromisse einzugehen und sich nach Schmidt zu richten. Bei Pocher scheint eine Rückkehr ins Privatfernsehen denkbar. Sein früherer Sender ProSieben hatte stets betont, ihn mit Kusshand wieder zurück zu holen.Die Frage ist nur, wie hoch sowohl Schmidt als auch Pocher pokern werden. Daran ist schon so mancher Deal gescheitert.