Logo: VOXKurz vor Weihnachten endete mit dem Finale der Reality-Doku "Mein Restaurant" die bis dato teuerste Eigenproduktion des Senders Vox. Fünf Teams kämpften mit ihren Restaurant-Ideen und deren Umsetzung um die Gunst der Gäste und Zuschauer. Doch die vielerorts hochgelobte Sendung brachte dem Sender nicht die erwünschten Quoten. So ist eine Fortsetzung derzeit noch immer fraglich. "Wir sehen einer Fortsetzung des Formats mit großer Sympathie entgegen. Aber es gibt für die Entscheidung auch Fakten, die wir berücksichtigen müssen", sagte Vox-Chefredakteur Kai Sturm im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de.

Es ist vor allem das Kosten-Nutzen-Verhältnis, das dem Sender die Entscheidung schwer macht. Auch wenn es nun gilt, die Weichen für die Zukunft des Formats zu stellen, sind der Sender und die Produktionsfirma Granada noch immer mit der Abwicklung der Restaurants aus Staffel eins beschäftigt. Das Medienmagazin DWDL.de wollte wissen, was aus den Gaststätten in Leipzig, München, Hamburg, Berlin und Köln geworden ist.
 

 
Völlig klar ist die Situation im Sieger-Restaurant Grinsekatze in München. Die Betreiber Anna und Toby haben sieben Tage in der Woche geöffnet. Das Inventar der Gaststätte und die während des Verlaufs der Sendung durchgeführten Baumaßnahmen sind in den Besitz des Siegerpaares übergegangen, so dass sie das Restaurant lastenfrei - also ohne Schulden - übernehmen und in den Pachtvertrag eingestiegen sind.

Der wurde den Betreibern von einer Betriebsgesellschaft übertragen, die die Produktionsfirma Granada im Auftrag von Vox eigens für die Sendung - neben vier weiteren für die übrigen Restaurants - gegründet hat. Gebündelt sind diese Betriebsgesellschaften in einer Holding der Granada. Bis eine Entscheidung über eine Fortführung des Formats getroffen wurde, bleiben Holding und Betriebsgesellschaften weiterhin bestehen.

Noch nicht entschieden ist, welches Schicksal das Restaurant bloom in Berlin der Kandidaten Lena und Martin ereilen wird. Das Inventar wurde bereits an den Eigentümer der Immobilie verkauft. Noch ist das Restaurant in dem Zustand, in dem es in der Sendung verlassen wurde. Zwar waren die Kandidaten nicht an einer Weiterführung interessiert, doch der Vermieter versucht derzeit geeignete Nachmieter zu finden. Ob das Restaurant im Falle einer Weiterführung auch wieder bloom heißen könnte, ist derzeit unklar. Die Namensrechte liegen bei Granada.

Coppa RoomMit neuem Management soll nach Möglichkeit auch der Copa Room in Köln zu neuem Leben erweckt werden. Die Kandidaten Kay und Bita jedoch wollen sich wieder auf ihre Boutique konzentrieren. Granada befindet sich derzeit mit mehreren Interessenten in Verhandlungen für eine Übernahme des Restaurants, das ebenfalls noch im zuletzt im Fernsehen gesehen Zustand hinterlassen wurde.

Für das Hamburger Restaurant Graurocks der Kandidaten Cornelia und Hannes rechnet man bei Vox mit einer baldigen Neueröffnung. Nachdem die beiden Kandidaten das Restaurant nicht weiterführen, soll es zu einem baldigen Abschluss der  Verhandlungen mit einem der derzeitig zwei Interessenten geben. Die Mietkosten für das Restaurant werden derzeit noch von Granada getragen.

Das einziges Restaurant neben dem Sieger-Konzept, das die Sendung mit seinen Initiatoren überdauern wird, ist das TessaNova von Susann und Markus in Leipzig. Jedenfalls fast. Zwar wollen die beiden ihr Familienrestaurant wie in der Sendung gesehen weiterführen. Allerdings konnte noch keine Einigung mit dem Vermieter des Objekts erzielt werden, da der dem Vernehmen nach auf Grund der Bekanntheit des Restaurants durch die Sendung nun eine hohe Ablösesumme fordern soll. Alternativ soll der Betrieb schon bald in einer neuen Location unweit des bisherigen Standortes neueröffnet werden.

Auch wenn Granada, die sich im Auftrag von Vox um die Restaurants kümmert, mit den Interessenten für die Übernahmen einig wird, so ist nicht zu erwarten, dass der Verkauf großes Geld in Kasse spült - vor allem wenn man bedenkt, dass die Abwicklung noch Wochen nach Ende der Sendung bei Produktion und Sender Kapazitäten bindet. "Mit dem Verkauf der Restaurants werden wir sicher nicht das Geld herausbekommen, das wir reingesteckt haben", sagt Sturm. Das Format bezeichnet er als finanziell "eher schwierig".