Foto: ZDFEs ist die Woche der TV-Skandälchen. Nicht nur Oliver Pocher erhitzt die Gemüter der Rundfunkräte. Auch mit Thomas Gottschalks Sendung "Wetten dass...?" war man nicht ganz einverstanden. Nachdem in der Sendung vom Wochenende Tierpfleger ihre Schützlinge am Geruch ihres Kots erkannt haben, erbost sich nun Angela Niebler, Mitglied im ZDF-Fernsehrat und Europa-Abgeordnete für die CSU.

"TV Widerlich und eine derartige Kulturlosigkeit gehören nicht ins deutsche Fernsehen, und schon gar nicht ins Öffentlich-Rechtliche", zitiert der "Münchner Merkur" aus einem Brief, den Niebler an den ZDF-Intedanten Markus Schächter geschrieben hat. Niebler bezeichnete darin die Wette als "ekelerregende Entgleisung". Sie wolle besagte Wette im Fernsehrat des ZDF zum Thema machen, kündigt Niebler an. Im Zusammenhang mit der Sendung sprach Niebler von einem "Verfall der guten Sitten".
 

 
Beim ZDF nimmt man die Kritik ernst und wird sich in den entsprechenden Gremien damit befassen, sagte ZDF-Sprecher Peter Gruhne auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de. "Uns war bewusst, dass mit dieser Wette für manche Menschen eine Grenze erreicht ist. Da das Thema aber für viele Berufsgruppen zur täglichen Realität gehört, haben wir uns entschieden, sie dennoch zu spielen", so Gruhne. Auch das gute Abschneiden der Tierpfleger bei der Wahl zum Wettkönig zeige, dass die Wette beim Publikum auf breite Akzeptanz gestoßen sei.
 
Auch Moderator Thomas Gottschalk reagierte auf die Kritk. Gegenüber "Bild" sagte er: "Zum ersten ist es sehr erfreulich, dass eine Europaabgeordnete sich die Zeit nimmt, 'Wetten dass...?' zu gucken. Ihre Forderungen ans öffentlich-rechtliche Fernsehen decken sich exakt mit meinen. Im Kot-Bereich gehen sie offensichtlich auseinander". Dass die Tierpfleger die Tiere am Geruch erkennen können, ist für Gottschak "beruflicher Einsatz, den auch eine Europaabgeordnete anerkennend zu Kenntnis nehmen sollte".