
Am vergangenen Wochenende wurden Teile der zweiten Ausgabe von "Zeitungszeugen" beschlagnahmt. Die bayerische Landesregierung, bei der die Nachdruckrechte für die Nazi-Zeitungen liegen, befürchtet einen Missbrauch der Titel durch die rechte Szene und setzt sich über das Urheberrecht juristisch gegen die Nachdrucke, die in den "Zeitungszeugen" verbreitet werden, zur Wehr. "Von der Auflage der Ausgabe zum Reichstagsbrand mit 150.000 Exemplaren wurden - so die offizielle Auskunft - bisher 2.500 beschlagnahmt", so Paweronschitz. Von der ersten Ausgabemit einer Auflage von 300.000 Exemplaren seien zwischen 200.000 und 250.000 Exemplare verkauft worden.
Das Projekt "Zeitungszeugen" ist auf ein Jahr angelegt. Im Wochenturnus werden dort Nachdrucke von Zeitungen aus der Zeit des Nationalsozialismus gemeinsam mit einer historischen Einordnung und einem historischen Plakat veröffentlicht. Ähnliche Titel des Verlags zu national relevanten geschichtlichen Themen gibt es bereits im belgischen Flandern, den Niederlanden, Dänemark, Norwegen, Finnland, Griechenland, Spanien und Österreich.