Logo: Hubert Burda MediaAm Mittag gab es in der Branche erste Gerüchte über das Aus der Internet-Zeitschrift "Tomorrow", dann kam es noch schlimmer: Hubert Burda Media stellt mit der jungen Frauenzeitschrift "Young" ein weiteres Magazin ein. Beide Entscheidungen seien der weltweiten Wirtschaftskrise geschuldet, die mit "brutaler Konsequenz" den nationalen Medienmarkt erreicht habe, so Burda-Vorstand Philipp Welte am Mittwoch in einer eMail an die Mitarbeiter.

Getroffen hat es insbesondere bei "Tomorrow" einen Titel, der sich seit Jahren schwer tat. Diverse Relaunches haben den einst beinahe visionären und erfolgreichen Titel aus glorreicheren Zeiten der Verlagsgruppe Milchstrasse nicht zurück auf die Spur bringen können. Die harte Auflage, Einzelverkauf und Abo, lag zuletzt bei unter 30.000 Exemplaren. Zu besten Zeiten lag die Gesamtauflage bei mehreren hunderttausend Exemplaren.
 

 
Frauen zwischen 18 und 30 Jahren wollte Burda mit "Young" erreichen, was zumindest besser funktionierte. Zuletzt lag die Auflage bei 167.371 verkauften Exemplaren (IVW 4/2008). Doch auch hier ist Schluss. Offenbar mit sofortiger Wirkung, auch wenn dies nicht aus dem Rundschreiben von Welte hervorgeht. Bei Burda war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

In Weltes interner eMail heißt es zu "Young" und "Tomorrow" lediglich: "Beide Titel hatten am Ende ein hohes journalistisches Niveau erreicht, aber sie sind in der jetzigen konjunkturellen Situation in ihren Märkten ohne Chance. Dadurch sind sie wirtschaftlich eine Belastung für den Konzern, und deshalb haben wir uns entschlossen, uns von ihnen zu verabschieden."
 
Welte stellte in dem Rundschreiben an die Mitarbeiter gleich auch die knackig verpackte Strategie von Burda vor, aus der Krise möglichst gestärkt hervorzugehen. "Concentrate. Integrate. Innovate" ist das ausgegebene Schlagwort. "Wichtigstes Ziel dieses Change Programmes ist es, den nationalen Verlagsbereich sicher durch die Rezession zu führen und ihn dabei trotz der dramatischen Erlöskrise konsequente auf eine konvergente Zukunft auszurichten", so der Burda-Vorstand.