Logo: PermiraAls die beiden Finanzinivestoren KKR und Permira Anfang 2007 den TV-Konzern ProSiebenSat.1 übernommen haben, bündelten sie ihre Anteile sowie die Kredite, die für die Übernahme aufgenommen wurden, über verschachtelte Strukturen in der Lavena-Holding. Doch nun gibt es Probleme: Eigentlich sollten die Schulden aus dem Gewinn von ProSiebenSat.1 bedient werden - der Konzern ist im letzten Jahr allerdings in die Verlustzone gefallen.

Gleichzeitig fiel der Wert der ProSiebenSat.1-Aktien im letzten Jahr aber drastisch um fast 90 Prozent. Daher weist die Lavena-Bilanz einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge nun eine starke Schieflage auf. Dem auf 150 Millionen Euro geschrumpften Eigenkapital stünden 1,8 Milliarden Euro Schulden gegenüber.

Logo: KKRAuch wenn es bislang dem Bericht zufolge noch keine Verstöße gegen Kreditauflagen gibt, müssen KKR und Permira reagieren, da andernfalls Anfang kommenden Jahres das Geld für die Bedienung der Kredite ausgehen könnte. In diesem Fall könnten theoretisch die geldgebenden Banken ProSiebenSat.1 übernehmen -  da die Bankenbranche derzeit aber ganz andere Probleme hat, dürften die daran kaum Interesse haben.

Daher gehe man in Finanzkreisen von einer Einigung mit den Geldinstituten aus. Hilfe holt man sich dafür derzeit von den Beratern der US-Investmentbank Houlihan Lokey, die auf Sanierungen spezialisiert ist. Dem Bericht zufolge gilt als eine Möglichkeit, dass KKR und Permira frisches Kapital in die Lavena-Holding leiten und die Banken im Gegenzug auf einen Teil der Forderungen verzichten. Geprüft würden auch andere Möglichkeiten wie den Rückkauf der Lavena-Schulden durch KKR und Permira selbst oder die Ausgabe neuer Anleihen zu niedrigeren Zinssätzen. Eine Zerschlagung oder ein Verkauf von Unternehmensteilen stehe hingegen derzeit nicht zur Debatte.