Foto: BertelsmannAm Dienstag stellte Bertelsmann-Boss Hartmut Ostrowski die Geschäftszahlen für das zurückliegende Jahr 2008 vor - und musste deutliche Rückgänge beim operativen Ergebnis und Konzerngewinn verkünden. Der Konzerngewinn sank von 405 auf nun 270 Millionen Euro. Als Gründe führt Bertelsmann Restrukturierungen mit Blick auf da schwierige Jahr 2009 sowie Wertberichtigungen im britischen TV-Geschäft sowie bei der Direct Group. Auch das operative Ergebnis ging deutlich um 8,7 Prozent 1,57 Milliarden Euro zurück. Den Umsatz konnte Bertelsmann weitgehend stabil bei 16,1 Milliarden Euro halten.

Die RTL Group konnte im zurückliegenden Jahr ihren Umsatz steigern, das operative Ergebnis sank allerdings spürbar von 978 auf 927 Millionen Euro. Das TV-Geschäft bleibt dennoch die Cash Cow des Konzerns. Zu verdanken ist das insbesondere der Mediengruppe RTL Deutschland, die bei Umsatz und Ergebnis zulegen konnte, sowie der Produktionstochter Fremantle.

Rückläufig entwickelte sich das Geschäft beim Verlag Gruner + Jahr. Der Umsatz sank um 62 Millionen auf 2,77 Milliarden Euro, der operative Gewinn sank von 264 auf 225 Millionen Euro ab. Schuld hier: Die Einbrüche im Werbemarkt. Rückläufig entwickelte sich auch das Geschäft beim Buchverlag Random House. Die Tochter Arvato legte hingegen sowohl bei Umsatz als auch Ergebnis zu. Die Direct Group konnte sich durch Gesundschrumpfen ebenfalls etwas verbessern und trug 22 Millionen Euro zum operativen Ergebnis des Konzerns bei.

Der Ausblick für das laufende Jahr fiel wie erwartet schlecht aus: Der Konzern rechnet mit einem Rückgang bei Umsatz und Ergebnis, wollte sich angesichts der schwierigen Situation wie die meisten anderen Unternehmen auch aber auf keine konkreten Zahlen festlegen. Hartmut Ostrowski sprach von einer "Belastungsprobe" für Teile des Konzerns. Als Reaktion darauf setzt man im laufenden Jahr vor allem auf Kostendisziplin und Zurückhaltung bei Investitionen. Hauptziel sei, die Liquidität des Konzerns und das laufende Geschäft zu sichern. Dem müssten sich auch die Wachstumsziele temporär unterordnen, so Ostrowski auf der Bilanzpressekonferenz. Angesichts des schwierigen Umfelds kündigtee Ostrowski darüberhinaus an, dass der Bertelsmann-Vorstand im Jahr 2009 auf sämtliche Bonuszahlungen verzichten werde.