Logo: ProSiebenSAT.1Die ProSiebenSat.1 Media AG plant laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" einen großen Teil seiner Internetbeteiligungen, die mit Fernsehen wenig zu tun haben, zu verkaufen. Mindestens sechs der neun Beteiligungen stünden demnach zur Disposition. Festhalten wolle man am Video-on-Demand-Dienst Maxdome und der Videoplattform Myvideo. "Wir können uns gut vorstellen, uns von Bereichen abseits des Kerngeschäfts zu trennen, wenn wir dafür einen guten Preis bekommen", zitiert die Zeitung einen Konzernsprecher.

Dementiert wird vom Unternehmen jedoch ein Verkauf des Sozial-Netzwerks "lokalisten.de". Es zähle "zu unserem Kerngeschäft. Man kann sich vorstellen, das mit Partnern voranzutreiben", so Englert in der "FTD". Beim Verkauf des Wissensportals "Wer-weiss-was.de" lässt sich ProSiebenSat.1 dem Bericht zu Folge von der Firma Jupiter Capital Partners beraten. Zu den weiteren Internetbeteiligungen von ProSiebenSat.1 gehören unter anderem die Portale "webnews.de", "wetter.com" und "fem.com".
 

 
 
Angesichts der wirtschafltichen Krise, dürften die Erfolgsaussichten bei einem Verkauf derzeit allerdings weniger rosig sein. Laut "FTD" habe sich für das Frauenportal "fem.com" kein Käufer gefunden, der den gewünschten einstelligen Millionenbetrag für das Objekt zahlen wollte. Auch der bereits vollzogene Verkauf der Preisvergleichsseite "billiger.de" soll wenig lukrativ ausgefallen sein.
 
Auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de sagte Marcus Prosch, Sprecher der ProSiebenSat.1 Internet-Tochter SevenOne Intermedia dazu: "Wie alle Player in diesem Markt fokussieren wir uns auf das Kerngeschäft. Nur wenn mit einem Verkauf ein positiver Return zu erzielen ist, würden wir kerngeschäftsferne Portale veräußern. Bei 'billiger.de' war das der Fall. Ob das auch für andere Angebote gilt, ist derzeit völlig offen. Aktuell gibt es keine konkreten Verkaufsabsichten."
 
Nicht nur die wirtschaftliche Lage und der Misserfolg mit einem neuen Werbe-Modell im vergangenen Jahr machen dem Fernseh-Konzern zu schaffen. Durch die Übernahme der Sendergruppe SBS drückt eine hohe Schuldenlast von mehr als drei Milliarden Euro auf ProSiebenSat.1. Im Zuge dessen prüfe das Unternehmen derzeit spartenübergreifend mögliche Verkäufe, so die "FTD". "Wir haben eines der besten Portfolios im deutschen Internetmarkt und müssen uns nicht von Assets trennen. Es gibt definitiv keinen Notverkauf", kommentiert Prosch gegenüber DWDL.de den Bericht.