David Morgenbesser © ServusTV / Leo Neumayr David Morgenbesser
Ein Architekt des Erfolgs von ServusTV geht: David Morgenbesser hat den Sender und das Red Bull Media House zu Ende September verlassen, das hat "Sportsbusiness" zuerst berichtet. Morgenbesser stand rund sechs Jahren in den Diensten des Konzerns und war lange verantwortlich für die Sportrechte beim Sender. Ein Bereich, der wesentlich für den Aufstieg von ServusTV verantwortlich war. Zuletzt war er Chief Commercial Officer beim Red Bull Media House. Bei ServusTV spricht man von einer Trennung "im besten Einvernehmen", Morgenbessers Nachfolger im Bereich Sportrechte wird Thomas Schrefler. Morgenbesser blickte in einem Posting auf LinkedIn noch einmal auf seine Zeit bei Red Bull zurück und verwies auf einige Erfolge. Vor seiner Zeit beim Konzern war er lange für Sky Deutschland tätig. Als Senderchef zum Monatswechsel ausgeschieden ist bei ServusTV jetzt außerdem Ferdinand Wegscheider, einen direkten Nachfolger gibt es noch nicht (DWDL.de berichtete). Am heutigen 1. Oktober hat zudem Matthias Brügelmann seine neue Rolle als Global Head of Content im Red Bull Media House angetreten. 

Roland Weißmann © ORF/Thomas Ramstorfer Roland Weißmann
Zuletzt gab es eine ganze Reihe von prominenten Abgängen im ORF, darunter Thomas Brezina, Claudia Reiterer, Robert Kratky oder auch Christa Kummer. Teilweise musste sich der ORF in der Folge Vorwürfe wegen Altersdiskriminierung gefallen lassen, dass will Generaldirektor Roland Weißmann nicht auf sich sitzen lassen. Gegenüber der "Krone" erklärte Weißmann nun, dass die vielen Abgänge vor allem dem "persönlichen Veränderungswillen" der Personen geschuldet sei. Alle Trennungen seien zudem "einvernehmlich, transparent und in gegenseitiger Wertschätzung" erfolgt. Weißmann: "Dass manche nachher ihre Wahrnehmung geändert haben und ihren ORF-Abschied nicht immer faktengetreu darstellen, finde ich persönlich schade und nicht notwendig, ist aber vielleicht mit der Sentimentalität des Abschieds erklärbar." Zu einer möglichen Altersdiskriminierung, gerade von Frauen, sagt der ORF-Chef: "Die gibt es nicht." Dabei verweist Weißmann auch darauf, dass man mehr Frauen ab 50 Jahren auf Sendung habe als Männer im gleichen Alter. 

Orientierung © ORF/Günther Pichlkostner
Apropos Trennung: Der ORF hat sein Religionsmagazins "Orientierung" eingestellt. Die letzte Ausgabe war demnach bereits am vergangenen Sonntag zu sehen, darin blickte man noch einmal auf die Geschichte der Sendung zurück. "Orientierung" ist das nach ORF-Angaben dienstälteste TV-Informationsmagazin des Senders, erstmals ausgestrahlt wurde es im Januar 1969. Künftig werden neue Sendungen der Hauptabteilung Religion und Ethik gezeigt, die ein "jüngeres, Streaming-affines Publikum erreichen sollen", heißt es vom ORF. Konkret soll die Marke "kreuz & quer" ausgebaut werden. So sollen neue Formate wie "kreuz & quer nah dran" und "kreuz & quer Reportage" ab dem 5. Oktober abwechselnd auf dem bisherigen "Orientierung"-Sendeplatz am Sonntagmittag ausgestrahlt werden. 

Österreich Flagge © IMAGO / Eibner
Der ORF sowie der Privatsender- und der Zeitungsverband (VÖP und VÖZ) haben sich in einer gemeinsamen Erklärung an die Medienpolitik gewandt. Darin schreiben sie unter anderem, dass die großen Tech-Konzerne ein "immer größeres Problem für unsere Gesellschaft" werden würden. Sie würden "oft ungefiltert falsche oder irreführende Informationen" verbreiten und gleichzeitig "keine Verantwortung für gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgewirkungen ihrer Angebote" tragen. Vor diesem Hintergrund warne man vor der "Verdrängung redaktionell-journalistischer Medien durch rücksichtslos polarisierende, algorithmusgesteuerte Plattformangebote". Gleichzeitig appelliert die ungewöhnliche Koalition an die Bundesregierung, generell alle Parteien sowie alle Werbekunden, sich für den Erhalt originär österreichischer Inhalte und eine Vielfalt österreichischer Medienangebote und voneinander unabhängiger Anbieter einzusetzen. Von der Regierung fordert man den Abbau von Wettbewerbsnachteilen für heimische Medien sowie proaktive Schritte zur Stärkung des Medienstandorts. Zum zweiten Punkt gehöre die "gezielte Förderung qualitätsvoller redaktioneller Angebote aller Gattungen zur Stärkung der Resilienz des österreichischen Medienmarkts".

Österreich in Zahlen

Willst du mit mir gehen? © ORF/Thomas Ramstorfer
Die neue ORF-Kuppelshow "Willst du mit mir gehen?" (Foto links) ist am vergangenen Freitag mit ausbaufähigen Quoten gestartet. 163.000 Menschen sahen zu, der Marktanteil beim Gesamtpublikum betrug 8 Prozent. Den "Kabarettgipfel" hatten zuvor noch 316.000 Menschen gesehen, damit waren für ORF 1 deutlich bessere 14 Prozent drin. Die drei meistgesehenen Sendungen von ORF 1 in der vergangenen Woche waren allesamt Fiction-Produktionen, ganz vorne landete ein "Landkrimi" mit 651.000 Zuschauerinnen und Zuschauern sowie starken 26 Prozent Marktanteil.

Bauer sucht Frau Österreich © Ernst Kainerstorfer
Bei ATV war das meistgesehene Format der Woche einmal mehr "Bauer sucht Frau", das 266.000 Zuschauerinnen und Zuschauer verzeichnete - das waren doppelt so viel wie "Amore unter Palmen", das auf Rang zwei aber ebenfalls noch auf eine ansehnliche Reichweite in Höhe von 130.000 kam. Als ServusTV in der vergangenen Woche das Europa-League-Match zwischen FC Midtjylland und Sturm Graz übertrug, waren etwas mehr als 200.000 Fans vor den TV-Bildschirmen mit dabei.