Austria-Update vom 26. November
Funke ist die "Krone" los, Azerion vermarktet HBO Max
© IMAGO / Rupert Oberhäuser
Nach jahrelangen Streitereien, Verhandlungen und juristischen Auseinandersetzungen ist die Funke Mediengruppe ihren Anteil an der "Krone" nun los. Außerdem: Azerion vermarktet HBO Max und gute Quoten fürs Live-Krimi-Dinner im ORF.
© Funke
Vor wenigen Wochen hat die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) dem Verkauf der "Krone"-Anteile von Funke an die Eigentümerfamilie Dichand zugestimmt, nun ist der Deal abgeschlossen. Wie "Der Standard" berichtet, soll das Closing der Transaktion am Dienstag erfolgt sein. Auch der "Kurier", über den Mediaprint Verlag mit der "Krone" verbunden, berichtet über den Abschluss. Rund zwei Drittel an der "Krone" sollen nun direkt von Christoph Dichand gehalten werden, den Rest hält sein Bruder Michael. Für die Funke Mediengruppe endet damit ein jahrelanger Albtraum, der mit unzähligen juristischen Auseinandersetzungen verbunden war (DWDL.de berichtete). Laut dem Wirtschaftsmagazin "Trend" zahlten die Dichands für die 50 Prozent von Funke nur rund 15 Millionen Euro. Allerdings sollen jährliche Gewinngarantien, die Funke über Jahre hinweg zurückgehalten und nicht gezahlt hatte, verrechnet worden sein. Funke ist jetzt noch beim "Kurier" beteiligt, will dem Vernehmen nach aber auch dort aussteigen. Die "Krone" befindet sich nun erstmals seit der Neugründung im Jahr 1959 im Alleinbesitz der Herausgeberfamilie.
© ORF/Thomas Ramstorfer
Trotz einiger (finanzieller) Herausforderungen plant der ORF im kommenden Jahr eine schwarze Null. Mit Olympischen Winterspielen, Fußball-WM und ESC wird 2026 programmlich für den ORF ziemlich teuer - hinzu kommen aktuell, wie auch in Deutschland, sinkende Werbeeinnahmen. Um die schwarze Null zu schaffen, sollen alleine im kommenden Jahr 100 Millionen Euro eingespart werden. Über entsprechende Informationen berichtet der "Kurier" auf Basis einer Sitzung des ORF-Finanzausschusses. Am Donnerstag soll der Etat für 2026 beschlossen werden. Während aus dem Stiftungsrat zudem Stimmen laut werden, dass die nächste Erhöhung der Kollektivverträge unterhalb der Inflationsgrenze liegen müsse, gibt’s gute Nachrichten vom Medienstandortprojekt. Das Bau- und Sanierungsprojekt, bei dem der ORF große Teile seines Standorts am Wiener Küniglberg saniert hat, wird offiziell für beendet erklärt. Die einst angepeilten Kosten in Höhe von 303,5 Millionen Euro sollen - trotz diverser Krisen und Inflation - unterschritten werden. Die übrig gebliebenen 17 Millionen Euro sollen nun anderweitig eingesetzt werden. Diese deutliche Unterschreitung des Budgets ist auch darauf zurückzuführen, dass ein zunächst geplanter Neubau des ORF-Eingangsbereichs nicht kommt - zuvor hatte ein Stiftungsrat der FPÖ Kritik daran geübt (DWDL.de berichtete).
© Warner Bros. Discovery
Nachdem bereits klar war, dass die Ad Alliance in Deutschland und Zattoo in der Schweiz die Vermarktung von HBO Max übernehmen werden, ist nun auch klar, wer in Österreich für die Vermarktung der Streamingplattform zuständig sein wird. Die Wahl von Warner Bros. Discovery fiel auf Azerion Austria. Dabei handelt es sich um die frühere Goldbach Austria. Wenn Werbekunden künftig Kampagnen im gesamten deutschsprachigen Raum auf HBO Max fahren wollen, haben sie also eine Reihe von Ansprechpartnern. Matthias Heinze, SVP Commercial & Managing Director Warner Bros. Discovery GSA, sagt: "Beim Start von HBO Max in Österreich setzen wir auf eine kommerzielle Partnerschaft mit Azerion Austria. Damit stärken wir unsere Strategie, auch den österreichischen Werbekunden Zugang zu unserem hochattraktiven Streamingangebot zu ermöglichen. Gemeinsam mit Azerion bieten wir Marken ein sicheres, wertvolles und aufmerksamkeitsstarkes Umfeld an, das von einem engagierten, kaufkräftigen Publikum frequentiert wird." Azerion vermarktet schon heute unter anderem Paramount+, Samsung TV Plus und Pluto TV.
© ORF/Hans Leitner
Nach dem Ende der Produktion ihrer Talkshow und dem Start des neuen "Barbara Karlich unterwegs" bekommt Barbara Karlich nun eine weitere Aufgabe im ORF. Ab dem 7. Januar wird sie als Moderatorin durch die Vorabendsendung "Studio 2" von ORF 2 führen. Dabei steht Karlich abwechselnd mit Norbert Oberhauser und Verena Hartlieb vor der Kamera. Zu ihrem neuen Job sagt die Talkshow-Moderatorin der Nation: "Der Mix der Themen aus den Bereichen Gesundheit, Adel, Kulinarik, Familie, Tiere, Mode, Bücher, Achtsamkeit, Bewegung, Liebe, Promis – das ist exakt meins. Ich mein, das sind doch genau die Themen, die den meisten Menschen täglich unterkommen."
Österreich in Zahlen
© DWDL.de
Das oben bereits erwähnte "Barbara Karlich unterwegs" ist am vergangenen Sonntag mit guten Quoten in ORF 2 gestartet. 329.000 Menschen schalteten am Sonntagvorabend ein, der Marktanteil lag bei 20 Prozent. Die Konkurrenz war dabei durchaus beachtlich, parallel übertrug ORF 1 nämlich das Skispringen aus Lillehammer. Den entscheidenden zweiten Durchgang sahen dort 376.000 Menschen, damit waren sogar 24 Prozent drin. "Sport am Sonntag" lag später immerhin noch bei 12 Prozent.
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Und auch in Österreich sorgte das Live-Krimi-Dinner "Tödliches Spiel" für gute Quoten. ORF 2 verzeichnete am Samstagabend im Schnitt 341.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sowie 17 Prozent Marktanteil. Damit lag das Event zwar leicht unter dem Senderschnitt, der ist aber natürlich auch extrem hoch. Andererseits: Die "Seitenblicke" erzielten zuvor noch 36 Prozent bei 766.000 Zuschauerinnen und Zuschauern. Letztlich wird man mit den Quoten der Krimi Dinners, das dank einiger Schauspielerinnen und Schauspieler auch sehr österreichisch geprägt war, zufrieden sein. Über die Quoten beim jungen Publikum hat der ORF keine Angaben gemacht.
Funke ist die "Krone" los, Azerion vermarktet HBO Max
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