"It's all good, man!". Über den Ursprung des Namens von dem eigentlich auf Jimmy McGill getauften Saul Goodman ist man spätestens nach Staffel eins informiert. Weitere Puzzle-Teile gesellten sich bereits im Verlauf der ersten und zweiten Staffel von "Better Call Saul" hinzu, die erahnen lassen, wie die Vergangenheit von Anwalt Jimmy McGill ausgesehen hat. Vince Gilligan und Peter Gould schufen diesen auf ein Wortspiel zurückgehenden Saul Goodman, um daraus Jimmy McGill zu formen und danach wieder zu dem aus "Breaking Bad" bekannten Saul Goodman und moralisch fragwürdigen Anwalts von Walter White zurückzukehren. So der Fahrplan des Spin-offs mit Prequel-Charakter. Doch aktuell war die Transformation lediglich in kurzen, vorausschauenden Sequenzen sichtbar - hauptsächliches Konfliktpotential geht für Jimmy McGill in der zweiten Staffel immer noch von seinem agoraphobischen Bruder Chuck aus. An seiner Seite weiß Saul Goodman - zumindest manchmal - Mike Ehrmantraut.

Auch wenn es der besagte Bruder Chuck McGill, beziehungsweise Michael McKean, nicht in die Riege der Nominierten geschafft hat, so können sich die beiden anderen, oben genannten eine Chance ausrechnen. Und das erneut. Wie bereits im letzten Jahr geht Bob Odenkirk für seine Rolle als McGill/Goodman im Bereich der besten Hauptdarsteller in einer Drama-Serie an den Start. Ein Déjà-vu im positiven Sinne hat auch Jonathan Banks, der den Problemlöser und Parkplatz-Aufseher Mike Ehrmantraut spielt. Dort könnte eine Trophäe für die beste Nebenrolle winken.

Apropos letztes Jahr: zwei weitere Konstanten sind beobachtbar. Die Serie bringt es abermals auf sieben Nominierungen. Neben den beiden Personen-Kategorien ist die Serie zudem wiederum im Feld der besten Drama-Serien dabei, wo sie sich letztes Jahr der HBO-Produktion "Game of Thrones" geschlagen geben musste. Durchsetzen konnte sie sich letztes Jahr sogar in keiner der sieben Kategorien. Vergleicht man das mit "Breaking Bad", sieht die Ausbeute bei der Mutter-Serie deutlich besser aus. In den ersten beiden Jahren der Emmy-Teilnahme sprangen direkt zwei Siege heraus - und das bei weniger Nominierungen (2008:4; 2009:5). Im Gegensatz zu Bob Odenkirk konnte Bryan Cranston dabei beide Male die Personen-Kategorie für sich entscheiden. Auch ansonsten ist in diesem Jahr beim Spin-off bis auf eines alles gleich: statt einer Nominierung im Bereich Drehbuch, gibt es eine für Spezialeffekte einer Nebenrolle.