Nachdem John F. Kennedy im Jahr 1963 auf offener Straße ermordet wird, befinden sich die politischen Zustände in den Vereinigten Staaten in einer, vorsichtig ausgedrückt, chaotischen Lage. Als Vizepräsident muss Lyndon B. Johnson (Bryan Cranston) plötzlich ins Präsidentenamt treten und versuchen, die Situation wieder in den Griff zu bekommen.  In "All the Way" begleitet der Zuschauer Johnson bei seinem ersten Amtsjahr und wird Zeuge dessen, wie er sich neben den Nachwirkungen von Kennedys Tod, auch mit dem Civil Rights Act beschäftigt und sich hingebungsvoll der afroamerikanischen Bevölkerung widmet.  Damit wird die von Martin Luther King Jr. (Anthony Mackie) lange angestrebte Diskriminierung aller Menschen, egal welcher Hautfarbe, welcher Religion und welchen Geschlechts, auf dem Papier erstmals unterbunden.

Das Politik hochinteressant und gleichzeitig unterhaltsam sein kann, zeigt aktuell vor allem die Erfolgsserie "House of Cards". "All the Way" sprang erfolgreich mit auf diesen Zug und konnte mit der auf wahren Begebenheiten beruhenden Geschichte rundum den 36. Präsidenten der Vereinigten Staaten den gleichen Nerv bei Zuschauern und Kritikern treffen. Belohnt wird der HBO-Fernsehfilm dafür mit ganzen acht Emmy-Nominierungen. Dabei handelt es sich nicht nur um nette Erwähnungen in Nebenkategorien wie "Outstanding Prosthetic Makeup For A Series Miniseries Movie Or A Special" oder "Outstanding Hairstyling For A Miniseries Or A Movie", sondern auch um Auftritte in den Königsklassen.

So könnte "All the Way" im besten Fall den Titel "Outstanding Television Movie" ergattern. Mit "Luther" und "Sherlock" hat die Steven Spielberg Produktion jedoch deftige Kontrahenten im Nacken. Auch für den "Breaking Bad"-Star Bryan Cranston wird es alles andere als einfach, sich in der Kategorie "Outstanding Lead Actor In A Limited Series Or Movie" durchzusetzen. Mit Idris Elba, Benedict Cumberbatch, Tom Hiddleston, Courtney B. Vance und Cuba Gooding Jr. hat er nämliche eine Gruppe erwischt, in der es gar keinen krassen Außenseiter gibt. Ebenfalls die Schauspielerfront vertreten wird Melissa Leo, die für ihre Performance als Lady Bird Johnson zur besten Nebendarstellerin in einem Fernsehfilm ausgezeichnet werden könnte.